Die lokalen Produzenten werden immer gefragter

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BezirksRundschau: SPAR Österreich verzeichnete 2011 ein Umsatzplus von vier Prozent auf zwölf Milliarden Euro. Wie ist es in Oberösterreich gelaufen und wie geht es 2012 weiter?
Jakob Leitner: Die Entwicklung war auch in Oberösterreich eine sehr gute, wir haben interessante Projekte entwickeln und expandieren können. 2012 planen wir zehn Projekte plus sieben neue Spar-Expressshops in Zusammenarbeit mit Doppler. In Linz entsteht am Standort Froschberg der erste oberösterreichische Klimaschutzmarkt, der extrem energiesparsam ist und im September eröffnet. In Sierning gehen wir von 600 auf 1200 Quadratmeter Verkaufsfläche, also auf einen Eurospar. In Gmunden wollen wir den Supermarkt im Zentrum erweitern und modernisieren.

BezirksRundschau: Wie gut sind Sie in Oberösterreich aufgestellt?
Leitner: Sehr gut. Natürlich gibt es die eine oder andere Situation, wo wir noch hinwollen, aber in erster Linie arbeiten wir an Erneuerungen, Erweiterungen und Modernisierungen. Die zehn Projekte heuer sind alle solche Strukturverbesserungen.

BezirksRundschau: Österreich und Oberösterreich haben ohnehin ein dichtes Supermärkte-Netz.
Leitner: Der Wettbewerb ist intensiv, mit einer bekanntlich hohen Marktkonzentration durch Rewe, SPAR und Hofer. Erfreulich ist, dass es in den letzten Jahren keine dramatischen Verkaufsflächenzuwächse mehr gegeben hat.

BezirksRundschau: Es scheint, als hätte sich der große Kampf zwischen Diskontern und herkömmlichen Handelsketten beruhigt.
Leitner: Der Trend ist, dass wir uns ähnlicher werden, wir haben mit unserer S-Budget-Linie ein Instrument, mit dem wir preislich den Diskont einstellen. Andererseits versucht der Diskont supermarktähnlicher zu werden.

BezirksRundschau: Sowohl Diskont als auch traditioneller Handel setzen immer mehr auf die Regionalität ihrer Waren.
Leitner: Das ist ein sehr zentrales Thema für uns, wir haben mit unserer Genussland-Initiative gemeinsam mit dem Land Ober-
österreich vielfach regionale Produkte forciert, wir haben etwa schwerpunktmäßige Kooperationen mit den Eferdinger Bauern, wie bei den Kirschen. Unsere Philosophie ist, die stärksten Regionalbäcker in unseren Supermärkten und Eurospars zu haben. Wir merken, dass es sogar mehr in die Lokalität geht, also lokale Produzenten immer gefragter werden.
BezirksRundschau: Was sind weitere Trends neben „Regionalität“ und „Lokalität“?
Leitner: Der hybride Kunde: Auf der einen Seite sehr preisorientiert, gönnt er sich auf der anderen Seite auch was. Der Trend geht auch in Richtung bewusstere Ernährung. Wir fokussieren uns auf die Flexitarier, die nicht jeden Tag, sondern nur gezielt Fleisch essen und nach Alternativen suchen. Darauf zielt unsere neue „Veggie“-Linie ab. Dazu kommen Convenience-Produkte, die einfach zubereitbar oder fertig zum Verzehr sind.

BezirksRundschau: Was sind weitere Trends im Handel?
Leitner: Es werden weiter die Expresskassen Einzug halten, mit denen der Kunde bei einem schnellen Einkauf einfach selbst die Aufgabe des Scannens übernehmen kann. Wir sind jetzt auf einem hohen technischen Stand für den problemlosen Einsatz dieser Expresskassen. Und ein wichtiges Thema ist natürlich die Sorge, gute Mitarbeiter zu finden. Wir haben in Oberösterreich 281 Lehrlinge. Die Suche wird immer schwieriger. Mit unser Jobtour, der Einladung an Schulen, den Beruf vor Ort kennenzulernen, haben wir aber sehr gute Erfahrungen gemacht. Und an unserer SPAR-Akademie bekommen die Lehrlinge nicht nur eine intensive fachliche, sondern auch eine persönliche Ausbildung, etwa mit Benimm-Kursen.

Zur Sache: SPAR Oberösterreich
Die SPAR Oberösterreich-Zentrale in Marchtrenk hat die Verantwortung über 4667 Mitarbeiter – inklusive der Standorte in NÖ und Salzburg, aber ohne die Mitarbeiter der selbstständigen SPAR-Kaufleute. Dazu kommen 913 Interspar-Mitarbeiter.
• Insgesamt hat SPAR in OÖ 311 Standorte: 122 Filialen, 176 selbstständige Kaufleute (davon zwölf SPAR-Expressshops an Tankstellen), acht Interspar-Märkte und fünf Maximärkte.
• Der Umsatz der SPAR-Gruppe stieg im Vorjahr auf 12 Milliarden Euro – ein Plus von vier Prozent. Auch 2012 soll das Umsatzwachstum in Österreich und den fünf Nachbarländern Italien, Slowenien, Ungarn, Tschechien und Kroatien fortgesetzt werden.

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Foto: Cityfoto
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