Feinstaub in Linz: Eine subtile Bedrohung

Foto: StlPW Pertlwieser / bearbeitet BRS
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Als „extrem gesundheitsschädlich“ stuft der VCÖ (Verkehrsclub Österreich) die kleinen Feinstaubpartikel ein. Weiters weist der VCÖ darauf hin, dass Kleinstpartikel in die Lungenbläschen und den Blutkreislauf eindringen und so zu Krebs, Atemwegs- und auch zu Herzkreislauferkrankungen führen können. „Vor allem Kinder und ältere Menschen, aber auch bei gesundheitlich angeschlagenen Menschen ist die Gefahr am größten“, sagt Heinz Karl Prammer, Institutsvorstand für Betriebliche und Regionale Umweltwirtschaft an der Johannes Kepler Universität. In diesen Tagen werden die Grenzwerte aufgrund des Wetters besonders oft überschritten. Hauptverursacher sind Industrie, Hausbrand, das sind vor allem Holz- und Kohleheizungen, sowie allen voran der Verkehr. Das Land Oberösterreich empfiehlt deshalb, bis zu einem Wetterumschwung aufs Autofahren zu verzichten und Kamin- und Kachelöfen nicht in Betrieb zu nehmen, wenn nicht unbedingt nötig.
Generell hat Linz einen großen Entwicklungssprung gemacht. „Vor allem im Industriebereich, man denke nur an die voestalpine, wurde viel gemacht. Die Situation ist viel besser als noch vor 20 Jahren“, so Prammer. Für „besser, aber bei Weitem nicht gut genug“, hält VCÖ-Expertin Bettina Urbanek die Belastung. „Im Interesse der Gesundheit der Bevölkerung sind weitere Maßnahmen zu setzen, um die Luftqualität zu verbessern.“ Dieses Verbesserungspotenzial spiegelt sich auch in Zahlen wider: Ganze 36 Mal wurde der Grenzwert am Römerbergtunnel überschritten. Elf Mal häufiger als 2012 und acht Mal öfter als die erlaubten 25. „Der Hauptverursacher ist der Verkehr. Deswegen gilt es den Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel voranzutreiben. Mit dem Umweltticket konnten wir auch schon einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung setzen“, sagt Grünen-Stadträtin Eva Schobesberger. Für ÖAMTC-Landesdirektor Josef Thurnhofer ist der Umstieg auf den öffentlichen Verkehr auch ein wichtiger Schritt, aber damit alleine sei die Feinstaubbelastung nicht zu reduzieren. „Die Straßenbahnen sind ja derzeit zu Stoßzeiten auch schon überfüllt. Tatsache ist, dass die Stadt weiter wächst, was die Arbeitsplätze betrifft. Dadurch entstehen auch mehr Wege. Was wir brauchen ist ein vernünftiger Verkehrs-Mix.“ So soll auch das Bewusstsein für Rad fahren oder zu Fuß gehen verschärft werden.

„Stinkende“ Autos raus
Eine weitere Möglichkeit Emissionen einzusparen, wäre eine Verbannung von Autos mit zu hohen Abgaswerten aus der Stadt, nach deutschem Vorbild. „Dafür gäbe es zwar eine gesetzliche Grundlage, es ist aber auch eine soziale Frage“, gibt Thurnhofer zu bedenken. „Vor allem ältere Autos haben schlechte Emissionswerte und es sind vermutlich diejenigen, die sich kein neues Auto leisten können, die dann aus dem motorisierten Stadtverkehr ausgeschlossen werden würden“, so Thurnhofer.

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