"Fühlen uns wohl, wo wir jetzt sind"

Foto: OÖ. Versicherung
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OÖ (ok). Seit 1811 gibt es die OÖ. Versicherung. Mit 15 Prozent Marktanteil ist sie das größte Versicherungsunternehmen im Bundesland. Basis sei laut Vorstandssprecher Josef Stockinger ein "grundsolides Geschäftsmodell".

Worauf wollen Sie sich in Oberösterreich geschäftlich im Jahr 2013 konzentrieren?
Wir sind in Oberösterreich seit 200 Jahren daheim und vom ländlichen Feuerversicherer zum regionalen Marktführer gewachsen. Wir glauben, dass versichern etwas ist, was auf Vertrauen aufbaut. Unser Geschäftsmodell ist nicht, dass wir in Moldawien und der Ukraine Autoversicherungen abschließen. Wir wollen regional punkten und die starken Vertrauens-Nummer-eins sein.

Das Geschäftsjahr 2012 ist ja gut gelaufen.
Wir haben ein recht erfolgreiches Jahr hinter uns. Wir merken, dass die Finanzkrise die Regionalität stärkt. Die Leute schauen sich genau an, bei wem sie beispielsweise ihre Lebensversicherung abschließen.

Wie schauen die Marktantaile aus?
Quer über Oberösterreich haben wir etwa 15 Prozent. Klar vor den nationalen Anbietern. Wir sind die klare Nummer eins in Oberösterreich.

Sind Lebensversicherungen stark nachgefragt?
Diese waren in den vergangenen Jahren unser Wachstumstreiber. Das war manchmal leider eine ideologisch gefärbte Diskussion. Faktum ist: die Zukunft der Altersversorgung wird ohne private Vorsorge nicht machbar sein. Und wer früh genug beginnt, kann sich eine solide Basis für die Pension aufbauen. Da bieten wir ja auch eigene Produkte, wie die Enkerl-Vorsorge an. Da können Großeltern ein sinnvolles Geschenk den Kindern in die Wiege legen.

Was heißt kleiner Beitrag?
Ab ungefähr 30, 40, 50 Euro im Monat baue ich, wenn ich rechtzeitig beginne, einen soliden Grundstock auf. Auf die kann dann aufgebaut werden.

Welche Bereiche werden in Zukunft stark nachgefragt werden?
Versichern ist Risikoschutz. Man muss viel mehr als früher auf die Vielfältigkeit von Risiken eingehen. Versicherung ist eine gute Beratung und man muss schauen, wo die Risiken des Kunden sind. Ein guter Berater schaut nicht auf die Prämien. Beispielsweise Berufsunfähigkeit oder auch die Haftpflichtrisiken, wenn man Kinder hat. Da braucht es vernünftige Versicherungskonzepte. Man muss von den großen Risiken zu den kleineren gehen. Eine Fensterscheibe ist kein existenzgefährdendes Problem. Aber ein Schadensfall, den ein Kind bei einem Lausbubenstreich anstellt, sehr wohl.

Was sind denn die Risiken?
Invalidität, Verunfallung und immer mehr Langlebigkeit. Die Leute werden älter und die Pensionen schmelzen dahin. Das ist ein absolutes Versorgungs- und Zukunftsthema.

Die Krise hat ja das Vertrauen in Banken und Versicherungen ja nicht unbedingt gestärkt. Vielen investieren da lieber beispielsweise in Grundstücke. Wie entgegnen Sie dem?
Wir sind finanziell sehr sicher aufgestellt. Und wir können unseren Kunden transparent nachweisen, dass wir im Land investieren. Beispielsweise bei der Voest oder Amag. Wir investieren ja auch in moderne Wohnraumprojekte. Ich denke da an die Lebensoasen, die wir gemeinsam mit der Volkshilfe in Linz beziehungsweise dem Roten Kreuz in Gramastetten entwickelt haben. Dort treten wir als Investor auf.

Gibt es andere Projekte auch noch?
Uns ist es wichtig, auf soliden Beinen zu stehen. Immobilieninvestments forcieren wir. Wir werden ja auch am Standort zehn Millionen Euro investieren. Nicht nur in neue Büros, die wir brauchen, sondern auch in 60 Wohnungen.

Wann erfolgt die Erweiterung am Standort Linz?
Ende der ersten Jahreshälfte 2013. Wir haben da jetzt ein Projekt, das die Zustimmung aller beteiligten Personen, inklusive der Anrainer, hat.

Unternehmensfinanzierung ist kein Thema, oder?
Wir sind nicht in der Kreditwirtschaft tätig. Das ist Geschäft der Banken. Wir stellen kein wirkliches Risikokapital zur Verfügung. Unser oberstes Prinzip ist es bombenfest und sicher zu veranlagen. Unser Bekenntnis ist aber auch, dies in Oberösterreich zu tun. Für unsere Kunden ist es ja schön, wenn sie wissen, dass ihr Geld im regionalen Wertschöpfungskreislauf bleibt.

Wie schätzen Sie die wirtschaftliche Entwicklung in Oberösterreich ein?
Wir sind grundsätzlich zuversichtlich. Die oberösterreichische Wirtschaft steht auf vielen Beinen. Es gibt so viele tolle kleine und mittlere Unternehmen, die auf den internationalen Markt streben. Und unser Vorteil ist, dass wir ja auch im Schadensfall Oberösterreicher sind. Die letzte Entscheidung fällt in Linz und nicht woanders. Das ist unser größter Trumpf. Das erwarten sich die Menschen und Unternehmen von einem partnerschaftlichen Versicherungsunternehmen. Wir fühlen uns auch wohl, wo wir jetzt stehen.

Wie gestaltet sich die Kundenlandschaft der OÖ. Versicherung?
Wir haben in etwa 20 Prozent institutionelle und Non-Profit-Organisationen, 55 Prozent Privatkunden und etwa 25 Prozent Firmengeschäft im weitesten Sinn.

Wie viele Mitarbeiter hat die OÖ. Versicherung?
Wir haben knapp 800 hauptberufliche Mitarbeiter und knapp 200 nebenberufliche Agenturen. Wir sind dabei dort zu verdichten, wo wir noch nicht so stark vertreten sind. Beispielsweise in Ballungszentren im Zentralraum.

Die OÖ. Versicherung ist ja auch in der Steiermark aktiv. Wie läuft dort das Geschäft?
Wir konzentrieren uns dort auf die Obersteiermark bis Graz hinunter. Es geht uns dort eigentlich recht gut. In Salzburg, dem dritten Bundesland in dem wir tätig sind, konzentrieren wir uns auf Makler- und Bankenvertrieb.

Eine Expansion in weitere Bundesländer ist nicht angedacht?
Nein. Wir haben die Liga erreicht, in der wir spielen wollen. Wir haben auch branchenweit die niedrigsten Kosten. Wir haben unser Kostenmanagement absolut im Griff. Wir können auch Wachstum mit eigener Kraft finanzieren. Das ist ein grundsolides Geschäftsmodell, das uns von anderen Versicherungsunternehmen unterscheidet, die etwa eine Dividende abliefern müssen.

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