Mehr als 800 neue Unternehmen
Gründer-Boom in Linz trotz Corona-Krise

- In digitalen Hotspots wie der Neuen Werft werden Gründer gefördert und umsorgt bis sie auf eigenen Beinen stehen können – und das mit Erfolg.
- Foto: Foto: TECH HARBOR
- hochgeladen von Andreas Baumgartner
In Linz wurden trotz Corona-Pandemie mehr als 850 Unternehmen neu gegründet. Die Stadt fördert Jungunternehmer unter anderem mit Mietzuschüssen in den ersten drei Jahren.
LINZ. Dass Linzer einen Digital-Boom erlebt, ist nicht gleich auf den ersten Blick erkennbar. Wenn neue Start-ups mit der Arbeit beginnen, sind "keine rauchenden Schlote oder hübsch geschmückte Schaufenster sichtbar", so Vizebürgermeister Bernhard Baier. 2020 war bereits jedes fünfte neu gegründete Linzer Unternehmen der IT-Branche zuzurechnen – Anteil steigend. Alleine entlang der sogenannten Digitalen Meile – zwischen Brucknerhaus und Neuer Werft – arbeiten 3.000 MitarbeiterInnen in Linzer Tech-Unternehmen.
80 Prozent der Start-ups bleiben in Linz
"Die Zahlen zeigen uns, dass ein Unternehmen, dass einmal am Standort gegründet worden ist, auch hier verbleibt", so Baier. 80 Prozent der Jungunternehmen, die in den Linzer Gründerzentren starten, bleiben in weiterer Folge auch in der Stadt. Die im Vorjahr ausgeweitete Gründerförderung der Stadt sei daher auch ein Beitrag zur Schaffung neuer Arbeitsplätze.
Kreativwirtschaft und Internethandel
2020 wirkte sich die Pandemie kaum negativ auf die Neugründungen aus. "Man könnte sogar meinen, dass Pandemie gewisser Treiber gewesen ist", kommentiert Baier, die für ihn "erfreulichen Zahlen". Mit 861 Neugründungen sowie 115 Betriebsübernahmen gibt es 976 neue Unternehmen in der Landeshauptstadt. 2019 waren es „nur“ 736 Unternehmen sowie 110 Betriebsübernahmen. Die meisten Gründungen in Linz gab es 2020 in der Sparte Gewerbe und Handwerk mit 314, dahinter die Sparten Handel (234). Danach folgt bereits die Sparte Information und Consulting (216). Ein Schwerpunkt liegt vor allem in der wirtschaftsnahen Kreativwirtschaft oder auch im Internethandel.
Nahversorgung als Zukunftsthema
Aber auch in den Bereichen "Nahversorgung und Einzelhandel machen sich zunehmend Gründer selbstständig – etwa am Linzer Südbahnhofmarkt", so Anke Merkle, Wirtschaft und EU-Abteilungsleiterin im Magistrat Linz. Für 2022 will der Magistrat sich verstärkt dem Thema Female Entrepreneurship widmen. Ein maßgeschneidertes Programm soll dafür sorgen, dass mehr Frauen den Schritt in die Selbstständigkeit wagen.
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