Weltrekord für JKU-Forscher
In Linz entwickelte Solarzellen setzen neue Maßstäbe
Energieautonomie ist ein zentraler Aspekt für die fortlaufende Betriebsfähigkeit von Systemen in abgelegenen und anspruchsvollen Umgebungen. Herkömmliche Energielösungen stoßen dabei oft an ihre Grenzen. Doch nun könnte eine neue bahnbrechende Entwicklung der Johannes Kepler Universität (JKU) Linz eine Revolution in diesem Bereich einläuten.
LINZ. Forscher der Abteilung Physik der weichen Materie sowie des Instituts für organische Solarzellen (LIOS) unter der Leitung von Martin Kaltenbrunner und Niyazi Serdar Sariciftci haben ultradünne und flexible Solarzellen entwickelt, die 20-mal dünner als ein menschliches Haar – oder anders formuliert, zehnmal dünner als eine Frischhaltefolie – sind. Diese neuartige Technologie basiert auf dem Material "Perowskit" und verspricht eine effiziente und leichte Lösung für energieautarke Systeme über lange Zeiträume.
Könnte Luftfahrt revolutionieren
"Ultradünne und leichte Solarzellen haben das Potenzial, die Energiegewinnung in der Luft- und Raumfahrt zu revolutionieren", erklärt Christoph Putz, einer der beteiligten Wissenschaftler."Auch tragbare Elektronik und das Internet der Dinge können von dieser neuen Technologie profitieren", fügt er hinzu.
Weltrekord bei spezifischer Leistung
Die in Linz entwickelten Solarzellen weisen eine beispiellose spezifische Leistung von bis zu 44 Watt pro Gramm auf und sind vergleichsweise stabil. In Bezug auf die spezifische Leistung hält die Linzer Erfindung aktuell sogar den Weltmeistertitel. Die Praxistauglichkeit der neuen Technologie haben die JKU-Forscher bereits unter Beweis gestellt. Sie statteten eine handelsübliche Drohne mit 24 der ultraleichten Solarzellen aus, die nur 1/400 des Gesamtgewichts ausmachen. Diese Konfiguration ermöglicht es der Drohne, energieautark zu arbeiten und aufeinanderfolgende Lade-Flug-Lade-Zyklen ohne kabelgebundenes Aufladen durchzuführen.
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