"Lage der heimischen Bäcker ist angespannt"
OÖ. Hofer hat die Backbox. Maximarkt beschäftigt sogar eigene Bäcker. Spar, Billa und andere Lebensmittelhändler backen mehrmals täglich frisch auf. Das Geschäft mit Semmerl, Flesserl, Weckerl & Co. boomt.
Die Kunden der großen Supermarktketten sind begeistert, die Backwaren werden stark nachgefragt – und die Backboxen und Backshops werfen mächtig Gewinn ab. Insgesamt ist der Backwarenmarkt in Österreich eine Milliarde Euro schwer. Und der Verdrängungswettbewerb ist groß. Auf der Strecke bleibt oft der regionale Bäcker, der mit den Margen der Supermärkte kaum mithalten kann. "Die Lage ist angespannt, man braucht nichts beschönigen", sagt der OÖ-Bäckerinnungssprecher Reinhard Honeder. Er führt mit seiner Frau Helga einen Familienbetrieb mit 13 Filialen und 120 Mitarbeitern.
Doch für Honeder ist keineswegs nur der Trend zur Backbox im Supermarkt für das Bäckersterben verantwortlich. Viele Probleme seien auch hausgemacht. Und, darüber hinaus "hat man das Gefühl, die großen Supermärkte verkaufen nur mehr Brot". Es finde eben ein enormer Verdrängungswettbewerb statt, so Honeder. Gegensteuern könne man nur mit "Qualität und regionalen Konzepten", meint der Innungssprecher. Er rät darüber hinaus zur Individualität: So seien viele Bäcker erfolgreich, wenn sie ihre Bäckerei als Kommunikationszentrum positionieren oder etwa Produkte an die Gastronomie liefern. "So kann man sicher Kunden an das Unternehmen binden", so Honeder.
Zur Sache: Bäcker in OÖ
Im Jahr 2010 gab es in ganz Oberösterreich noch 389 Bäcker – mittlerweile sind es nur mehr 367 (Quelle: WKO). Der gesamte Backwarenmarkt in Österreich ist – Schätzungen zufolge – eine Milliarde Euro schwer.
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