Story der Woche
So bleibt Ihr Geld in der Region
- Wer regionale Bio-Produkte kaufen möchte, kann das über die Einkaufsgemeinschaft "Stadtkern" in Steyregg tun.
- Foto: Stadtkern
- hochgeladen von Christian Diabl
Von City-Gutscheinen bis Einkaufsgemeinschaften: Diese Initiativen stärken die regionale Wirtschaft.
LINZ. In etwa 400 Geschäften in der Linzer Innenstadt kann man bereits mit City-Gutscheinen zahlen. "Sie werden sehr gut angenommen", berichtet City Ring-Obmann Matthias Wied-Baumgartner. Sechs Millionen Euro haben die Linzer Geschäfte im letzten Jahr damit umgesetzt. Die City-Gutscheine sind so etwas wie eine zweite Währung geworden, ein "Motor der Linzer Innenstadt", so Wied-Baumgartner. Wie viele ähnliche Projekte, helfen sie, die Wertschöpfung in der Region zu halten. Das Prinzip ist einfach: Wer einen Gutschein geschenkt bekommt, gibt den Betrag nicht bei einem Online-Händler, sondern in Linz aus. Das stärkt die heimische Wirtschaft, sichert Arbeitsplätze und wirkt leer stehenden Innenstädten entgegen.
Kunst und Währung
Mit dem "Gibling" gibt es sogar noch eine zweite Regionalwährung in Linz. Er verbindet das Prinzip einer Community-Währung mit Kunst. Jedes Jahr gestaltet ein anderer Kunstschaffender die Geldscheine. In Linz kann man in mehr als 50 Geschäften und Betrieben mit dem Gibling zahlen. Im Unterschied zu den City-Gutscheinen verliert er aber nach zwei Jahren konstant einen Teil seines Wertes. Giblinge zu horten hat also keinen Sinn. Tut man es doch, erwirbt man ein Kunstwerk. Nicht wenige sammeln sie bereits.
Stadtführer linzlabyrinth
Viele Initiativen wollen Bewusstsein für den regionalen Handel schaffen. Anita Katzengruber und ihr Team holen mit dem Stadtführer "linzlabyrinth" Geschäfte, Lokale und Kultureinrichtungen abseits von Landstraße und Einkaufszentren vor den Vorhang. Als Inhaberin von "Kleider machen Leute" in der Herrenstraße 14 weiß sie um die Bedeutung. "Es macht einen Unterschied, ob man irgendwo anonym einkauft oder dem Händler vor Ort eine Freude macht und zusätzlich seine Existenz sichert", sagt Katzengruber. Zudem ergeben sich oft nette Gespräche.
Einkaufsgemeinschaften
Manche Konsumenten werden selbst aktiv und schließen sich zu Einkaufsgemeinschaften zusammen. Ihr Ziel ist nicht nur, Lebensmittel aus nachhaltiger, oft biologischer Produktion zu bekommen, sondern diese direkt bei Landwirten aus der Region zu kaufen – ohne den Umweg über eine Supermarktkette. Das funktioniert so: Die Mitglieder bestellen vorab online und die Produzenten liefern die bestellte Ware einmal in der Woche ins Vereinslokal. Mirko Javurek holt frisches Obst und Gemüse sogar per Lastenrad vom Bio-Hof in St. Florian ab. Er ist Obmann der Einkaufsgemeinschaft "FranckKistl" in der Wimhölzelstraße, die auch schon für den Regionalitätspreis der BezirksRundschau nominiert war. In Steyregg gibt es die Einkaufsgemeinschaft "Stadtkern" und eine weitere im "luft*raum" in der Langgasse 9.
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