Erste Medizinstudierende nach Linz zurückgekehrt
In einer "White Coat Ceremony" wurden den Studierenden symbolisch Ärztemäntel überreicht. In Linz starten sie nun die praktische Ausbildung.
Die ersten Studierenden der Humanmedizin sind vergangene Woche von Graz nach Linz zurückgekehrt. Die Johannes Kepler Uni und das Kepler Universitätsklinikum (KUK) haben sie im Life Science Park willkommen geheißen, der mit einem Festakt offiziell eröffnet worden ist. JKU-Rektor Meinhard Lukas hob in seiner Ansprache das Alleinstellungsmerkmal des Studiums nach Linzer Prägung hervor: „Es erwartet Sie ein Lehrplan, den es so an keiner anderen österreichischen Universität gibt.“ Praxisnahe Ausbildung sei nicht nur ein Schlagwort, sie werde gelebt, in das Projekt seien zig Allgemeinmediziner eingebunden.
300 zusätzliche Arbeitsplätze
Am Kepler Klinikum, das annähernd gleich groß ist wie das AKh Wien, werden aktuell 60 und im Vollausbau 300 Personen ausgebildet. „Zu einer Stadt gehört studentisches Leben dazu“, erklärte der Linzer Vizebürgermeister Christian Forsterleitner und hieß die „Pioniere des Medizinstudiums“ herzlich willkommen. Es handle sich um „eine historische Chance und ein Jahrhundertprojekt“, Fakultät und Campus würden in Linz für 300 zusätzliche Arbeitsplätze sorgen. „Wer in die Zukunft investieren will, muss in die Jugend investieren“, betonte Landeshauptmann Josef Pühringer. Er verwies darauf, dass sich seit der Gründung der Medizinischen Fakultät deutlich mehr Oberösterreicher für ein Medizinstudium entschieden haben. Als Industriebundesland Nummer 1 müsse das klare Ziel sein, „in Richtung Volluniversität zu marschieren“.
Training am Krankenbett
Nach der Grundlagenausbildung in Graz erhalten die Studierenden nun in Kooperation mit dem KUK und den Linzer Ordensspitälern das praktische Rüstzeug. Im nun beginnenden fünften Semester stehen die Krankheitsbilder im Mittelpunkt. In sogenannten SkillsLabs werden zudem ärztliche Fähigkeiten von Allgemeinmedizinern semesterbegleitend gelehrt. Das „Training am Krankenbett“ ist ein zentraler Bestandteil des Lehrplans. In den JKU Life Science Park werden in zwei Schritten in Summe rund 2,7 Mio. Euro investiert, die Fertigstellung des Gesamtprojekts ist für Oktober 2018 geplant. Bis zur Eröffnung des nahegelegenen Campusgebäudes am Gelände des Kepler Universitätsklinikums 2021 findet der Unterricht im Gebäude Gruber-/Huemerstraße statt. Den Studierenden stehen zunächst auf etwa 1.500 Quadratmetern Vorlesungs-, Seminar- und Übungsräume zur Verfügung. Dazu kommen Büros für Lehrende und das Verwaltungspersonal. Im zweiten Bauabschnitt mit 3.800 Quadratmetern Fläche folgen weitere Räumlichkeiten für Forschung und Verwaltung und auch für die Lehre in der Grundlagenmedizin.
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