Althofener Moos
Naturschützerin greift Schmetterling unter die Flügel
Die Lungauer Schutzgebietsbetreuerin Clara Leutgeb veranlasste eine erstmalige Mahd der verschilften Niedermoorfläche im Althofener Moos und schuf damit mehr Lebensraum für den "Blauschillernden Feuerfalter".
MARIAPFARR. "Der Blauschillernde Feuerfalter (L. helle) ist ein wahres Juwel der heimischen Schmetterlingswelt", schwärmt Clara Leutgeb, Schutzgebietsbetreuerin im Lungau, "er kommt in ganz Österreich nur mehr in zwei Regionen vor, und eine davon ist der Lungau."
Namensgebend für den kleinen Tagfalter ist laut Leutgeb ein bläulicher Schiller auf der Flügeloberseite, der vor allem bei den Männchen im Sonnenlicht wunderschön zur Geltung kommt. "Die Art ist akut vom Aussterben bedroht, da ihr Lebensraum nur mehr äußerst kleinflächig vorkommt", sagt Leutgeb. "Sie braucht halboffene Feuchtgebiete, in denen der Schlangenknöterich (B. officinalis) wächst, denn nur an den Blättern dieser Pflanze kann sich die Raupe entwickeln. Im Lungau handelt es sich in der Regel um Moorstandorte, insbesondere aufgelassene Handtorfstiche und Niedermoorflächen", erklärt die Tamswegerin, "hier werden feuchte Hochstaudenfluren, brachliegende Nass- und Pfeifengraswiesen und mitunter auch Großseggenriede, lichte Moorwälder oder Übergangsmoore besiedelt."
Lebensraum "Althofener Moos"
So ist das auch im Althofener Moos der Gemeinde Mariapfarr. Das Gebiet ist nicht nur ein Geschützter Landschaftsteil, sondern in einem kleinen Bereich auch Europaschutzgebiet, um dem Blauschillernden Feuerfalter „unter die Flügel“ zu greifen. "Gerade das europaweite Natura2000-Netzwerk soll Arten wie diesem Schmetterling die Ausbreitung ermöglichen, damit es nicht zu einer genetischen Verarmung kommt", erklärt Leutgeb und führt aus. "Der Lebensraum im Althofener Moos war aber so klein, dass dringender Handlungsbedarf bestand."
Mahd der verschilften Niedermoorfläche
Deswegen wurde von der Lungauer Schutzgebietsbetreuerin, Clara Leutgeb, im Auftrag der Salzburger Naturschutzabteilung eine erstmalige Mahd der verschilften Niedermoorfläche vorgenommen. Das Schilf wurde mit dem Traktor gemäht und nassere Randbereiche mit der Motorsense geschnitten. Auch die eine oder andere Fichte musste weichen, um den Lebensraum der sehr seltenen Schmetterlingsart zu vergrößern. "Zwar werden noch weitere Schnitte nötig sein, aber ein erster Schritt ist getan", meint Leutgeb, "und zumindest im vorgelagerten Brachestreifen, den der Landwirt extra stehen gelassen hat, kann der Blauschillernde Feuerfalter auch heuer schon sein Auskommen finden." Einmal mehr werde laut Clara Leutgeb deutlich: "Naturschutz funktioniert nur gemeinsam mit den Grundbesitzern, und nicht selten sind Artenschutz und Landwirtschaft zwei Seiten derselben Medaille."
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