Taurachbahn
Nostalgisch reisen per Bahn durch den Lungauer Winter
Der Club 760 fährt mit seinen Gästen durch das Lungauer Weihnachtsland. Los gehen soll es – vorausgesetzt die Corona-Lage erlaubt dies – Anfang Dezember mit dem Nikolauszug; und auch den Rest des Jahres kann der Advent und die Weihnachtszeit in der nostalgischen Taurachbahn erlebt werden.
MAUTERNDORF. "Eine Fahrkarte ins Weihnachtsland bitte!" Am Mauterndorfer Bahnhof hören die dortigen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Club 760 diesen Wunsch im Advent und vor allem rund um Weihnachten nicht selten. Und dieser Wunsch ist nicht unerfüllbar, denn die Nostalgiebahn, die Taurachbahn, fährt ihre Fahrgäste nämlich genau dorthin. "Wir wollen heuer wieder winterliche Fahrten anbieten", sagt Betriebsleiter Christoph Gartler. 2018 hatte man das erstmals probiert und es wurde von den Leuten gut angenommen.
Premiere für den Nikolauszug
Bereits am 4. Dezember soll es losgehen. "Heuer veranstalten wir zum ersten Mal einen Nikolauszug, die Kleinen bekommen eine Überraschung vom Nikolaus", freut sich Christoph Gartler. "Weiters fahren wir am 12. und 19. Dezember – also am dritten und vierten Adventsonntag – und vom 26. Dezember bis zum 1. Jänner 2022; täglich um 15:00 Uhr Abfahrt Mauterndorf." Der Betriebsleiter ergänzt: "Sonderzüge sind jederzeit möglich."
Adventliches Rahmenangebot
Der Start-/Ziel-Bahnhof ist in Mauterndorf; ab dort fahren alle Züge immer um 15 Uhr. Die Eisenbahnreise führt dann über die Stille-Nacht-Gemeinde Mariapfarr und weiter nach St. Andrä, wo eine knappe Stunde Aufenthalt eingeplant ist. Hierauf erfolgt die Rückreise nach Mauterndorf, Planabfahrt 16:30 Uhr, mit Ankunft am Zielbahnhof um 17:10 Uhr. Das ist der derzeitige Plan – all dies unter der Voraussetzung, dass die Pandemie-Lage sowie die Corona-Anti-Maßnahmen es zulassen.
Reisen wie zur Kaiserzeit
"Unsere Waggons sind alle beheizt", betont Gartler, "und im Barwagen wurde in den vergangenen Jahren Glühwein und Punsch serviert. Es war stets sehr stimmungsvoll und weihnachtlich." Und vor allem auch nostalgisch ist das Ganze, denn die Infrastruktur der Taurachbahn stammt aus Ende des 19. Jahrhunderts, also noch aus der Kaiserzeit. Deshalb stehen die Bahnhöfe in Mauterndorf und in Mariapfarr auch unter Denkmalschutz. Betrieben werden die Zugmaschinen des Club 760 im Übrigen so wie einst zur Kaiserzeit, mit Kohle. Sieben einsatztüchtige Dampflokomotiven stehen den Taurachbahnern zur Verfügung. Rund 137 Fahrgäste können pro Fahrt mitgenommen werden.
Alles Ehrenamtliche
Zur Aufrechterhaltung des Fahrbetriebs und der Infrastruktur steht dem Club übrigens über das gesamte Jahr hindurch ein Mitarbeiter-Pool von gut zwei Dutzend Personen zur Verfügung. Alleine bei einer Fahrt braucht es nämlich einen Schaffner, Lokführer, Heizer, Zugführer und einen Barkeeper. Alle stellen sich übrigens ehrenamtlich – also entgeltfrei – in den Dienst der Sache; auch der Betriebsleiter ist ein Ehrenamtlicher. Er berichtet: "Damit wir die Winterfahrten heuer überhaupt durchführen können, mussten wir im Herbst zwischen Lintsching und St. Andrä 500 Meter Gleise selbst erneuern, da die Kosten der Baufirma zu hoch gewesen wären. Weiters haben wir auch den Bahnsteig in Lintsching erneuert", erzählt Betriebsleiter Christoph Gartner nicht ohne Stolz.
Mitglieder aus USA, Japan und so fort
"Unser Club 760 wurde 1969 gegründet und ist einer der größten Eisenbahnvereine Österreichs mit knapp 900 Mitgliedern", erklärt Christoph Gartler. "Unsere Mitglieder kommen zum Teil von weit her, beispielsweise aus Japan, den USA, aus Schweden, Kanada, Italien oder auch der Schweiz." Das gemeinsame Ziel der Eisenbahn-Fans ist es, die Taurach- und auch die Murtalbahn mit ihren Fahrzeugen und ihren Strecken zu erhalten. "In den letzten Jahren entwickelten wir uns von einer Museumsbahn hin zur Tourismusbahn", freut sich Gartle über die neu gewonnene Attraktivität der nostalgischen Taurachbahn.
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