Pilgern im Lungau

42Bilder

Vorösterliches Pilgern der Leonhardsbruderschaft, am 27. März 2018

von der
Kirche St. Rupert Weißpriach-

Die dem ersten Bischof St. Rupert von Salzburg geweihte römisch-katholische Filialkirche in Weißpriach im Lungau ist eine frühromanische Kirche. Ihre überregionale Bedeutung erhält sie durch zum Teil byzantinische Freskenzyklen, die in die Zeit um 1050–1200 datiert werden. Sie gehört kirchenrechtlich zur Kirchengemeinde Mariapfarr (nach Wikipedia).

zur St. Laurentius Kirche in Althofen-

Bereits 754 war an dieser Stelle dem Hl. Laurentius eine Kapelle geweiht worden. Damals gab es eine Christianisierung im Lungau. Die erste urkundliche Erwähnung als Mutterkirche des Lungaus („ecclesia ad lungouve“) aus dem Jahr 923 bezieht sich wahrscheinlich auf diese kleine Kirche. Das heutige Kirchlein entstand 1744 und ist Filial- und Friedhofskirche von Mariapfarr (nach Gemeinde Mariapfarr).

zur Kirche St. Leonhard ob Tamsweg.

“St. Leonhard ob Tamsweg ist eine römisch-katholische Wallfahrtskirche in der Marktgemeinde Tamsweg im Lungau im Land Salzburg. Das Patroziniumsfest wird am 6. November (Leonharditag) begangen, an dem an den hl. Leonhard erinnert wird. Die Kirche steht am Abhang des Schwarzenbergs über der Marktgemeinde, von wo aus man die geostete Kirche mit Nordturm, Befestigungsanlagen und mehreren mit Kapellen gesäumten Pilgerwegen, die in Form von Serpentinen auf den Berg führen, erkennen kann. Die Wallfahrtskirche steht unter Denkmalschutz (nach Wikipedia)”.

Mit auf den Pilgerweg ist einen Rucksack mit den notwendigsten Sachen: Durstlöscher, kleines Häppchen genügt (da der Weg nur ca. 4 Stunden lang ist), Regen- und Kälteschutz. Im Rucksack sind auch viele Gedanken, die geordnet werden sollen, damit man wieder einen klaren Überblick hat.
Auf unserer Pilgerreise durchs Leben haben wir oft so manches zu tragen, alles was wir selber zum Leben brauchen, und das, was uns von anderen aufgetragen wurde (nach Dietlinde Leitner).
Unterwegs sein ist wichtiger als Ankommen
Pilgern ist kein typisches christliches Merkmal: In allen Weltreligionen ist die Pilgerreise eine besondere Beziehungspflege zwischen Gott und den Menschen. Reisende sind Suchende, die sich als Moslem, Jude, Hinduist, Buddhist oder Christ auf den Weg machen, um mit ihrem Gott Verbindung aufzunehmen.
Da die Tradition des Pilgerns in jeder Religion etwas anders gelagert ist, gibt es nicht die eine Entstehungsgeschichte des Pilgerns. Zurück geht der Pilgerbrauch aber immer auf eine Erfahrung, die gläubige Menschen gemacht haben: Auf bestimmten Wegen oder an bestimmten Orten spüren sie göttliche Kräfte.
Pilgerwege gibt es viele, aber eines verbindet sie alle: Egal, ob das Grab des Heiligen Jakobus in Spanien besucht wird oder die Statue der Heiligen Maria im französischen Lourdes das Ziel ist – Pilger sind immer auch auf der Reise zu sich selbst. Und diese Wegstrecke ist oft der wahre Grund des Pilgerns und unterscheidet es von allen anderen Formen der Fortbewegung (nach planet wissen).

ST. LEONHARD UND DER VOGEL PHÖNIX

An der Nordwestseite der Umfassungsmauer von St. Leonhard war lange Zeit ein seltsames Bild aufgemalt zu sehen. Es stellte einen buntschillernden fremden Vogel dar, wohl einen Papagei, der auf einem „Kloben" *) saß, als könnte er nicht weiterfliegen. In einem Lungauischen Volksliede heißt es darüber:

„Der Vogel Phenix ist auf dem Kloben gesessen
Und hat daselbst sein G'wändl vergessen."

Der Sage nach soll dieses Bild eine Erinnerung an die schreckliche Zeit der Türken darstellen, die auf ihren Raubzügen bekanntlich weit muraufwärts gekommen sind. Vielleicht sind sie vor St. Leonhard gelegen und mit blutigen Köpfen von dieser Wehrkirche wiederum abgezogen. (nach Sagen.at)

In St. Leonhard sind die
„Drei Heiligen Vögel“ wieder vereint

Die wunderschön geschnitzten Vögel, der PELIKAN und der STRAUSS, fallen vielen schon beim Betreten der Kirche gleich beim alten Chorstuhl von 1450 in der ersten Seitenkapelle rechts auf. Zusätzlich aber war auf der Wehrmauer gegenüber dem talseitigen Nordportal eine ganz seltene, etwas jüngere Darstellung aufgemalt:
Der PHÖNIX, der sich mit kraftvollem Schwung aus  der Asche erhebt.
Die Leute nannten ihn liebevoll den „gscheckerten Papageier namens Fenix...“
Im Laufe der Jahre ist dieses Fresco (durch das Lungauer Klima!) freilich mehr
und mehr abgebleicht und schließlich ganz verschwunden.
Nach der großartigen Außenrenovierung der Kirche, bei der sich so viele je auf ihre Weise eingebracht haben, kam der Gedanke auf, diesen Dreipass an Auferstehungssymbolen
wieder zu komplettieren, denn einen einzelnen dieser Vögel findet man dort und da in einer Kirche, aber um alle drei beisammen zu bewundern, da muss man weit durch Europa fahren. So fanden sich bald Interessenten aus der Pfarre Tamsweg, aus der
Leonhards-Bruderschaft und weitere zusammen, die in Absprache mit dem Bundesdenkmalamt übereinkamen, einen (wetterfesten) Phönix aus Bronze anfertigen zu
lassen. Die Künstlerfamilie Zenzmaier aus Kuchl wurde dafür gewonnen, die Firma Fritz bearbeitete den Lungauer Granit für die Säule und so konnte dieses Standbild schon vor Weihnachten gegenüber dem Nordportal aufgestellt werden.
Dies war nur möglich, weil alle Fäden für die vielfältigen organisatorischen Schritte
und ihre Ausführung vor allem beim Rektor der Erzbruderschaft, Walter Schitter, zusammengelaufen und so zügig umgesetzt worden sind. Ihm gebührt dafür beson-
derer Dank.
Es passt gut, dass im Rahmen des Bittganges von Weißpriach zur Wallfahrtskirche St. Leonhard am Dienstag, dem 27. März gegen 15.00 Uhr dieses gediegene Kunstwerk offiziell nach dem Gottesdienst gesegnet wird. Alle sind dazu herzlich eingeladen - und auch ich darf vor Ort sein. Was will uns der PHÖNIX vermitteln? Von ihm heißt es in den altenTraditionen von China bis Ägypten, dass er sich aus Heilkräutern ein Nest zusammenträgt, er setzt sich hinein, entzündet es - er kommt aber im Feuer nicht um, sondern erhebt sich viel stärker und schöner, als er vorher gewesen ist. Für uns Lungauer und für die Wallfahrer ist das ein Hinweis darauf, dass es nach
Gefährdungen, Ängsten und Brüchen im Leben, ja auch im Tod, aufgrund der Botschaft von Neubelebung und Auferstehung ganz neu weitergehen muss und kann.
Wenn Pilger und Kunstinteressierte auf den Leonhardsberg hinaufsteigen, mögen sie von der Grundbotschaft unseres Glaubens und diesem besonderen Platz Ermutigung und Kraft mitnehmen, von seelischen und leiblichen Fesseln befreit werden und sich wie die „Hl. Drei Vögel“ wieder kraftvoll und frei erheben können, eben aus der Energie der Auferstehung leben. Über die Bedeutung der beiden anderen Vögel, dem Pelikan und Strauß, werden wir ein anderes Mal noch berichten.
Pater Alfred Gruber SAC, vulgo “Fredi“,
Pallottihaus, Wien-Hietzing

(Auszug aus den Pfarrnachrichten Tamsweg März 2018)



Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

3 Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Foto: Stefan Schubert

Traumjob gefällig?
Wir suchen Physios mit Herz und Hirn für unser Team!

Ein inspirierendes Arbeitsumfeld? Check. Ein innovatives Arbeitsklima? Check. Spannende Fortbildungsmöglichkeiten? Check. Attraktive Benefits? Check. Viele nette Kolleginnen und Kollegen? Doppelcheck. Das Alpentherme Gastein Gesundheitszentrum liegt in der Mitte des Gasteinertals – genau gesagt im malerischen Bad Hofgastein. Wir arbeiten als private Krankenanstalt in Form eines selbständigen Ambulatoriums für Kur, Rehabilitation und Sportmedizin. Mit einem vielfältigen Therapie- und...

  • Salzburg
  • Pongau
  • Magazin RegionalMedien Salzburg

UP TO DATE BLEIBEN


Aktuelle Nachrichten aus Salzburg auf MeinBezirk.at/Salzburg

Neuigkeiten aus dem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

Newsletter abonnieren und wöchentlich lokale Infos bekommen

MeinBezirk auf Facebook: Salzburg.MeinBezirk.at

MeinBezirk auf Instagram: @salzburg.meinbezirk.at

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.