Hilfe bei der Suche nach Heimat
Radstädter treten für eine positive Entwicklung der Flüchtlingsbetreuung in ihrer Gemeinde ein.
Zwischen 35 und 40 Asylwerber werden in das leerstehende Jugendgästehaus Felserhof in Radstadt einziehen. Nachdem das Bezirksblatt im Dezember darüber berichtete, gingen bei der Informationsveranstaltung in der Gemeinde die Wogen hoch. Dort äußerten viele Bürger ihre Bedenken über diese Entwicklung.
Konstruktive Stimmen
Heute, ein Monat nach der Veranstaltung, setzen sich aber die konstruktiven Stimmen durch. Rund um Josef Schneider vom Kulturverein Radstadt hat sich eine Gruppe formiert, die "– verantwortungsvoll mit der Situation umgehen und handeln, nicht nur reden will", erklärt Josef Schneider selbst. "Nicht nur die Politik, sondern jeder Einzelne ist gefordert, angesichts der Notsituation dieser Menschen, im Rahmen seiner Möglichkeiten, Beiträge zu leisten."
In einem Arbeitsgespräch unter dem Titel "Flüchtlingshilfe Radstadt" kommen Radstädter, die helfen wollen, zusammen und arbeiten an einem Konzept zur positiven Entwicklung der Flüchtlingsbetreuung im Ort. "Wir sind sehr froh, dass es Radstädter gibt, welche die Flüchtlinge aktiv unterstützen wollen", sagt Stefanie Steiner, Tochter des Inhabers des künftigen Flüchtlingsheimes und Anrainerin. "Rund 30 Leute haben sich bereits gefunden, die den Flüchtlingen bei der Sprache helfen wollen, Ausflüge planen oder sonstwie helfen wollen."
Renovierung läuft
Derzeit werden noch kleine Renovierungsarbeiten am Gebäude durchgeführt und Brandschutztüren eingebaut. Die Asylwerber werden in Zwei- und Drei-Bettzimmern untergebracht, die Anfang Februar bezugsfertig sind. Stefanie Schneider wird als unmittelbare Anrainerin engen Kontakt zu den Flüchtlingen pflegen: "Ich werden alle zwei Tage selbst vor Ort sein und ihnen dabei helfen, sich zurecht zu finden. Auch Produkte von unserem Hof, sollen sie bekommen."
Mitleid statt Furcht
Wie viele Menschen einziehen werden und welchen Alters und Geschlechts sie sind, wissen auch die Betreiber noch nicht. "Das ist für uns aber kein Problem. Ich glaube, dass die Angst der Einheimischen vor allem auf Unsicherheit beruht. Wer mit diesen Menschen spricht und ihre Geschichte hört, wird Mitleid, statt Furcht fühlen."
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