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Land Steiermark lässt die Murtalbahn-Flotte generalüberholen
Neben dem Erhalt der Murtalbahn hat der steirische Verkehrsreferent und Landeshauptmann-Stellvertreter, Anton Lang (SPÖ), eine Generalüberholung der Fahrzeuge angeordnet. Betroffen davon sind die Bestandsmotoren, die Elektrik sowie auch die Innenausstattung der Wägen.
LUNGAU, MURAU. Das Land Steiermark stellt Weichen für den Fortbestand beziehungsweise eine zukunftsfitte Murtalbahn, die derzeit zwischen Unzmarkt und Tamsweg verkehrt. Neben dem Erhalt der Murtalbahn hat der steirische Verkehrsreferent und Landeshauptmann-Stellvertreter, Anton Lang (SPÖ), eine Generalüberholung der Fahrzeuge angeordnet. Darüber informierte das Land Steiermark in einer Presseinformation vom 9. Dezember. Mit diesem Schritt bleibe die Zuverlässigkeit der Regionalbahn gesichert. „Wir stehen zu unserem Bekenntnis die Murtalbahn zu erhalten", verkündeten der steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) und Lang in der Mitteilung unisono: "Wir müssen jetzt rasch handeln, um den Betrieb zu sichern und die Zuverlässigkeit der Murtalbahn zu verbessern. Daher haben wir uns entschieden, die Fahrzeugflotte der Murtalbahn einer Generalüberholung zu unterziehen.“
Betrifft: Motoren, Elektrik, Innenausstattung
Konkret sollen laut dem Kommuniqué des Landes Steiermark neben der technischen Überholung der Bestandsmotoren außerdem Ersatz- oder Nachbaugetriebe beschafft werden, um diese im Bedarfsfall schnell tauschen zu können. Auch die Verkabelung beziehungsweise Elektrik soll erneuert und systemkritische Einzelbauteile ersetzt werden. Im Zusammenhang mit den Umbau- und Verkabelungsmaßnahmen soll auch die Innenausstattung – Böden, teils Verkleidungen, Luftführungen und Sitze – erneuert werden. Die Kosten für die Generalüberholung werden sich laut den Angaben des Landes Steiermark auf geschätzte fünf Millionen Euro belaufen.
Man will sich Fahrzeuge sichern
In einem weiteren Schritt will man auch mittelfristig Optionsverträge mit der Zillertalbahn und der Pinzgauer Lokalbahn zur Übernahme der frei werdenden Fahrzeuge abschließen, um so den Erhalt der Murtalbahn noch langfristiger zu sichern. Ebenso werde überprüft, inwieweit dazu eine Adaptierung der Infrastruktur erforderlich sei.
Technische Modernisierung nicht vom Tisch
Diese nun gesetzten Schritte um den Erhalt der Murtalbahn für die nächsten Jahre abzusichern, bedeuten laut dem Land Steiermark nicht, dass der Blick in eine dekarbonisierte Zukunft der Murtalbahn widerrufen wird. Dekarbonisierung heißt in dem Fall und grob beziehungsweise salopp formuliert: weg vom Dieselbetrieb, hin zu nicht fossilen Antriebsformen. Der derzeitige Vorschlag der Expertinnen und Experten sei eine Elektrifizierung der Strecke. Das Land Steiermark bleibe für zukünftige Entwicklungen und die Weiterentwicklung der Technik in diesem Bereich offen und werde sich auch weiterhin mit dem Bundesland Salzburg abstimmen und die Situation laufend und zielgerichtet analysieren, heißt es.
Erst im Juli haben politische Spitzenvertreter aus Salzburg und der Steiermarkt – allen voran die steirische Landesspitze – ein klares Bekenntnis zum Erhalt der Murtalbahn abgegeben. Nach intensiven Gesprächen und Verhandlungen mit dem Bund und dem Land Salzburg setze die Steiermark nun wichtige Maßnahmen, wird in der Mitteilung vom 9. Dezember erklärt. Derzeit werden vom Land Steiermark für den Betrieb und die Infrastruktur der Murtalbahn eigenen Angaben zufolge jährlich rund 2,2 Millionen Euro aufgewendet.
„Wie schon mehrfach kommuniziert, ist eine mögliche Modernisierung der Murtalbahn nur durch eine Mitfinanzierung des Bundes machbar. Die damit verbundenen extrem hohen Kosten sind für das Land Steiermark alleine nicht zu stemmen“, so Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang. Daher sei auf seine Initiative hin eine Arbeitsgruppe zur Zukunft der Murtalbahn eingerichtet worden, die in den vergangenen Monaten mehrmals getagt habe.
Von Seiten des Bundes sei gefordert worden, alle möglichen Varianten für die Zukunft des öffentlichen Verkehrs zu prüfen und zu vergleichen, um die bestmögliche Lösung zu finden. Aus Sicht des Landes Steiermark müssten aber schon jetzt Maßnahmen gesetzt werden.
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