Hotelprojekt
Was die Gemeinde St. Margarethen tut, ist "ergebnisoffen"
Beherrschendes Thema einer Bürgerversammlung in St. Margarethen im Lungau: ein bereits 2018 genehmigtes Hotelbau-Großvorhaben, dessen Projektant laut Bürgermeister Johann Lüftenegger an die Gemeinde mit geänderten Bebauungsplan-Wünschen herangetreten ist.
ST. MARGARETHEN. Ein schon seit ein paar Jahren im Raum stehendes und in hiesigen Maßstäben gigantisches Hotelprojekt mit laut dem Ortschef bis zu 498 genehmigten Betten und maximal erlaubten 290 Zimmern beherrschte die Bürgerversammlung in St. Margarethen im Lungau am vergangenen Mittwochabend, 7. Juni, inhaltlich. Der Schulungsraum der Feuerwehr, wo die Versammlung stattfand, war zum Bersten voll – der Veranstalter, die Gemeinde, schätzt rund 180 Personen, das Interesse im etwa 720-Seelen-Ort schien groß. Schon ein paar Wochen im Vorfeld hatte eine dem Vorhaben kritisch gegenüberstehende Bürgerinnen- und Bürgerinitiative alleine in der Gemeinde 249 Unterschriften gesammelt.
Der aktuelle Stand – also was behördlich erlaubt und möglich sei – dieses als Beherbergungsgroßbetrieb genehmigten Projektes sei laut der Präsentation des Bürgermeisters, Johann Lüftenegger, jener, wie er am 24. November 2016 im Rahmen einer Bürgerversammlung von den Projektanten öffentlich vorgestellt und im Dezember 2017 von Seiten der St. Margarethener Gemeindevertretung gewidmet und in Folge 2018 durch die Bezirkshauptmannschaft genehmigt worden sei. Diese aktuelle Baubewilligung laufe am 21. September 2023 ab.
Warum es wieder Thema ist
Da der Projektentwickler zuletzt mit geänderten Bebauungsplan-Wünschen, in denen – so der Bürgermeister – mehr als die bislang genehmigten Beherbergungsmöglichkeiten angestrebt würden und wo dann aber auch eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) durch das Land sowie eine Abänderung des laut Bürgermeister "gültigen und sehr projektbezogen" Bebauungsplans durch die Gemeinde erforderlich wäre, an die Kommune herantrat, poppte das Thema im Ort neu auf.
Frage im Dorf: Was tun wir?
Die Frage, die sich bei der jüngsten Bürgerversammlung nun stellt: Wie soll die Gemeinde St. Margarethen in der Sache und mit den geänderten Bebauungsplanwünschen, die – so wurde es bei der Bürgerversammlung am 7. Juni präsentiert – zwei separate Hotelanlagen mit einmal zirka 150 Zimmer und 300 Betten beziehungsweise einmal zirka 170 Zimmer und 350 Betten beinhalten würden, weiter vorgehen? Zwar wurden mehrer Vorschläge in den Wortmeldungen durch Bürgerinnen und Bürger eingebracht – von Abwarten beziehungsweise nichts tun bis hin zu das Land Salzburg um Unterstützung bitten – allerdings beantwortet beziehungsweise ein Konsens gefunden wurde auf diese Frage nicht.
Nächster Schritt im Dorf
Die Gemeindevertretung wird, wie Bürgermeister Lüftenegger uns – RegionalMedien Salzburg (Meinbezirk.at/Salzburg) – gegenüber sagte, das Thema in einer der kommenden Sitzungen behandeln und diskutieren. Auch innerhalb der politischen Fraktionen in der Gemeindestube werde dies wohl erfolgen. Danach soll eine Entscheidung getroffen werden. „Die Bedenken unserer Bürgerinnen und Bürger sind mir und der gesamten Gemeindevertretung sehr ernst, wir nehmen das nicht auf die leichte Schulter“, versprach Ortschef Johann Lüftenegger, „wir werden keine Entscheidungen über die St. Margarethenerinnen und St. Margarethener hinweg treffen. Außerdem werden wir unsere Bürger auf jeden Fall über etwaige getroffene Entscheidungen und Schritte noch im Vorfeld – also bevor wir sie spruchreif machen – informieren“, so der Bürgermeister weiter. Wie die Gemeinde St. Margarethen also vorgehen werde, sei nach derzeitigem Stand "ergebnisoffen".
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