Zivis werden obsolet
Minister Hundstorfer stellte in Lend sein „Soziales Jahr“ und eine Zukunft ohne Zilvildiener vor.
LEND (hrib). "Soziales Jahr" nennt sich das Modell von Rudolf Hundstorfer, welches zukünftig den Zivildienst ersetzen soll. Der Sozialminister stellte vergangenen Mittwoch im Gasthof Handlwirt in Lend die Eckpunkte dieses Konzepts vor. Dass die Menschen im Innergebirg interessiert an der Zukunft von Bundesheer und Zivildienst sind, zeigte der rege Diskussionsaustausch der mehr als 150 Gäste.
Für Hundstorfer scheint klar, dass eine Zukunft mit Zivildienern sowie in der jetzigen Form nicht mehr lange realisierbar sein wird. "Die Stellungspflichtigen werden bis ins Jahr 2017 von 45.000 auf 38.000 sinken. Das hätte auch große Auswirkungen auf den Zivildienst, weil dort die Zahlen ebenfalls zurückgehen werden", sagt der Sozialminister.
"Teurer als angenommen"
Zudem sei der Zivildienst teurer als angenommen. Laut Hundstorfer würde das "Soziale Jahr" dem Ministerium 211 Mio. Euro im Jahr kosten, hätte im Umkehrschluss aber zahlreiche Vorteile gegenüber dem Zivildienst, der den Bund jährlich mit 208 Mio. Euro belastet.
Offen bleibt hingegen, wie der Sozialminister die 8.000 Freiwilligen aufbringen wird, die es braucht, um die jetzigen sozialen Dienstleistungsstandards zu halten. Diese Frage konnte auch in Lend nicht vollständig geklärt werden.
Hundstorfer steht dennoch wie Landeshauptfrau Gabi Burg-staller hinter dem Modell und damit hinter dem Ende des Zivildienstes. "Wir müssen schon heute über die Zukunft der sozialen Hilfsdienste nachdenken", so Burgstaller abschließend.
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