Fässer binden seit drei Generationen
Engelbert Sampl, Bindermeister in Unternberg in dritter Generation.
BB: Herr Sampl, seit wann gibt es die Fassbinderei Sampl in Unternberg, was machen Sie genau?
ENGELBERT SAMPL: „Der Betrieb wurde 1936 von meinem Großvater gegründet. Ich habe ihn von meinem Vater im Jahr 1998 übernommen. Ich bin sozusagen der dritte Engelbert in Folge, der dieses Handwerk ausübt.
Früher wurden in fast allen Haushalten Gefässe aus Holz benötigt. Durch das Aufkommen von Behältnissen aus Glas und Kunststoff hat sich der Markt verändert. Zwar wird die traditonelle Fassbinderei nach wie vor ausgübt, die Nachfrage ist allerdings zurückgegangen Mittlerweile haben wir uns von der reinen Fassbinderei erweitert, zum Zulieferer vom ‚Mercedes‘ der Holztreppen – Treppenbau Wieland in Unternberg – und dem ‚Rolls Royce‘ der Holzspielgeräte – Moser Spielgeräte GmbH in Thomatal.“
BB: Nennen Sie einige typische Produkte, die momentan starkt nachgefragt werden?
SAMPL: „Zum Beispiel die beheizbare Holzbadewanne, hölzeren Hollywoodschaukeln, Gartenhochbeete und so weiter.
BB: Welches Holz bevorzugen Sie?
SAMPL: „Ich arbeite bevorzugt mit den heimischen Hölzern Lärche und Zirbe.“
BB: Warum gerade diese Hölzer?
SAMPL: „Diese sind am witterungsbeständigsten. Außerdem sind sie durch die kurzen Anlieferwege vor Ort immer rasch verfügbar.
Die Arbeit mit Lärche ist durch das Schiefern und die Harzbildung zwar nicht immer einfach, für den Außenbereich ist Lärche allerdings das beste und zudem nachgefragteste Holz.
BB: Wieso arbeiten Sie eigentlich nicht mit dem etwas ruhigerem Holz Fichte?
SAMPL: „Im Innenbereich für Möbel und dergleichen verwende ich freilich auch Fichte, aber im Außenbereich ist diese nicht geeignet, weil sie Wind und Wetter nicht ausreichend standhält. Ich schätze die Haltbarkeit auf ein Drittel von Lärchenprodukten.“
BB: Herr Sampl, gibt es einen Spruch, der in ihrer Zunft gerne zitiert wird?
SAMPL: „Trafen sich ein Uhrmacher und ein Fassbinder. Der Uhrmacher prahlte welch‘ genaue Arbeit er mache, weil bei ihm müsse man auf ein Haar genau arbeiten, sonst funktioniere die Uhr nicht. Da lachte der Fassbinder und sagte: Bei mir darf nicht einmal ein Haar Platz haben, weil sonst rinnt das Fass.“
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