Peter Schitter
Unternehmer aus dem Lungau warnt: "Gefahr in Verzug!"
"Die Ferienregion Lungau muss erhalten bleiben“, fordert der Tourismusunternehmer Peter Schitter aus Mauterndorf, " die Ferienregion gehört gestärkt." Er mahnt außerdem ein Festhalten am "Tourismus Masterplan" ein, in welchem er die "Gebrauchsanleitung für den Tourismus im Lungau", sieht: "Unsere Strategie für den Lungau“, so Schitter.
MAUTERNDORF, LUNGAU. „Gefahr in Verzug“, bewertete Peter Schitter die strukturelle Entwicklung des regional-gemeinschaftlichen Tourismus im Lungau, aus seiner persönlichen Perspektive betrachtet, die er als jahrzehntelang erfahrener Touristiker und als Fremdenverkehrsurgestein hat. Am meisten befürchtet der Tourismusunternehmer und Gastronom aus Mauterndorf, dass die „Ferienregion Lungau“ geschwächt oder in naher Zukunft gar aufgelöst und durch andere Strukturen abgelöst werden könnte. „Beispielsweise eine Eingliederung in ein Tourismusbüro Tamsweg, worauf aus meiner Sicht einiges hindeutet, und wo doch der Bezirkshauptort beispielsweise bei der touristisch relevanten Kennzahl der Gäste-Ankünfte und -Nächtigungen ein absolutes Leichtgewicht im Lungau ist, wäre für mich ein Ding der Undenkbarkeit“, betonte Peter Schitter. An die 15 Kommunen des Lungaus gerichtet, äußerte er im gleichen Atemzug "die Bitte, dass die 15 Gemeinden hinter der Ferienregion Lungau stehen".
„Die Ferienregion Lungau, deren Mitglieder die Tourismusverbände sind, als eine eigenständig agierende Tourismusgemeinden übergreifende Werbeorganisation, welche für lungauweite Werbemaßnahmen der Tourismusdestination Salzburger Lungau zuständig ist und derzeit ihren eigenen Bürositz in St. Michael hat, muss mit ihrem gewählten Obmann erhalten bleiben. Die Ferienregion Lungau gehört sogar weiter gestärkt“, zeichnete Peter Schitter seine Vorstellung beziehungsweise Vision einer strukturellen Stärkung der Urlaubsdestination Lungau.
Schitter hält an Visionen fest
Visionen hat Peter Schitter ja immer wieder und dann gleich einige, das ist auch aus der jüngsten Vergangenheit bekannt; war es doch er, der erst Ende 2022 versucht hat, den „Ski8000“, die Verbindung der Seilbahngebiete Grosseck-Speiereck und Fanningberg als Alleinstellungsmerkmal für die Region auf Schiene zu bringen; oder der bemüht war, ein geplantes Almhoteldorf in Mauterndorf mit rund 400 Betten der heimischen Bevölkerung schmackhaft zu machen. „Beides will ich immer noch, von beidem steige ich nicht runter“, bekräftigte Schitter, der zunächst mit beiden Vorhaben gescheitert ist. Peter Schitter wolle auch deshalb beharrlich bleiben, wie er den RegionalMedien Salzburg gegenüber zu verstehen gab, weil der Ski8000 neben vielen anderen Vorhaben im Tourismus Masterplan für den Lungau verankert sei; auch 2.000 zusätzliche Gästebetten stünden im Masterplan drin.
TVB-Aufteilung missfällt Schitter
Kritisch bewertet Peter Schitter rückblickend die in den letzten Jahren erfolgte Zusammenlegung der einzelnen örtlichen Tourismusverbände zu zwei großen: auf der einen Seite den TVB Salzburger Lungau Katschberg und auf der anderen Seite den TVB Tourismus Lungau. „Ich war von Anbeginn an mit dieser Aufteilung unglücklich“, sagte Peter Schitter, „Auf mich wirkte es schon immer so, als würde man der Ferienregion Lungau, die sich über Jahre hinweg einen Namen gemacht hat und etabliert hat, Konkurrenz machen wollen. Das macht für mich keinen Sinn“, meinte Schitter. „Die erste Zusammenlegung der Tourismusverbände Mariapfarr und Mauterndorf zu einem einzigen war gut und mit breiter Befürwortung versehen. Sowohl Mariapfarr als auch Mauterndorf zählen – neben St. Michael und zum Teil auch noch St. Margarethen – zu den Tourismusschwergewichten im Lungau. Eine Zusammenarbeit der Nachbargemeinden war super“, meinte Schitter, „weniger toll war, dass dies den Ursprung bildete beziehungsweise der Auslöser war für die weitere Zusammenlegung der Ortschaften und Talgemeinden auf Taurachtalseite des Mitterbergs bis hinunter nach Ramingstein“, bewertete er rückblickend.
Schitter für mehr "örtliche Kompetenzen"
Schitter wünscht sich eine verstärkte Rückbesinnung auf die früheren örtlichen Kompetenzen, „beispielsweise in den hervorragend agierenden Tourismusbüros bei uns in Mauterndorf, in Maria-pfarr oder auch in St. Michael“ sowie eine wie schon erwähnt "überregionale Stärkung der Ferienregion". Dafür wolle er sich einsetzen. „Im TVB Tourismus Lungau bin ich mit meiner Unternehmung der größte Einzahler. Jährlich 200.000 Euro kommen alleine von mir. Das ist ein Patzen Geld. Ich überlege, ob ich mich in Zukunft nicht weigere, weiter einzuzahlen, solange einiges nicht geklärt ist“, drohte Peter Schitter sogar an. „Wenn ich nämlich sehe, dass für die tourismusschwachen Ortschaften Tamsweg beziehungsweise St. Andrä 480.000 Euro für zwei Loipengeräte ausgegeben werden und auf der anderen Seite sich bei uns im Ort die Gäste und Mitbürgerinnen und -bürger zum Teil auch bei mir persönlich beschweren, dass beispielsweise die Spazierweg-Bankerl nicht hergerichtet werden, dann will ich mein Geld nicht mehr zur Verfügung stellen“, meinte Schitter.
"Tourismus Masterplan"
Tourismusunternehmer Peter Schitter erinnerte im Zuge seiner Forderung, die Ferienregion Lungau zu erhalten und zu stärken, an den "Tourismus Masterplan". Im Zuge der "Tourismusoffensive Lungau 2009-2011" des Wirtschafts- und Tourismus-Ressorts des Landes Salzburg unter der Führung von Landeshauptmann Wilfried Haslauer wurde nämlich ein Tourismus Masterplan für eine langfristige, strategische Ausrichtung des Lungaus erarbeitet. Der Plan damals war, dass mit dem Tourismus Masterplan Lungau, von dem es mittlerweile bereits ein zweite Fassung gibt und der seitens der Ferienregion Salzburger Lungau in Kooperation mit dem Wirtschafts- und Tourismus-Ressort des Landes Salzburg, der Wirtschaftskammer-Bezirksstelle Lungau, der Bezirksbauernkammer Tamsweg sowie dem Regionalverband Lungau und den Lungauer Seilbahngesellschaften erstellt wurde, alle Kräfte im Bezirk gebündelt und der Lungau als starke Marke etabliert werden sollen.
„Bei der Erstellung des Masterplans waren viele Einzelpersonen miteingebunden", erinnerte Peter Schitter, "diese kamen aus dem Tourismus sowie aus anderen Wirtschaftszweigen und auch aus der jungen Bevölkerungsschicht des Bezirks. Ein breiter demografischer Querschnitt bildet sich im Masterplan ab. Dieser ist nicht irgendein Papier, sondern ein wertvolles, in dem alle wichtigen Maßnahmen und Strukturen festgelegt und von der Fachwelt hochgeschätzt wurden und werden. Es ist die Gebrauchsanleitung für den Tourismus im Lungau, unsere Strategie für den Lungau“, betonte Schitter, der für "das sich weiter an den Masterplan halten" plädiert.
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