"Verbote gibt es eh schon genug"
Fritz Wieland will durch Infos und Tipps die drohende Leinenpflicht in Unternberg abwenden.
UNTERNBERG. "Unternberg hat das Problem des zunehmenden Hunde-Tourismus", berichtet Fritz Wieland aus Unternberg und erklärt: "In den meisten Gemeinden des Lungaus herrscht nämlich Leinenpflicht, so zum Beispiel in den Nachbargemeinden Sankt Margarethen, Tamsweg, Mariapfarr oder auch in Sankt Michael et cetera. Daher weichen viele HundeführerInnen zu uns nach Unternberg aus."
Leinenpflicht in Unternberg?
Wieland führt aus: "Aufgrund einiger Beschwerden hinsichtlich Hundekots und Belästigung durch Hunde wurde in der Gemeindestube zuletzt laut über eine Leinenpflicht entlang der Mur von Flatschach bis Neggerndorf nachgedacht. Ich habe daraufhin beantragt, man möge zumindest bis ins Frühjahr mit einer eventuellen Entscheidung warten; denn es gibt in Österreich bereits ohnehin zu viele Verbote und Pflichten, wie ich meine."
"Ich will die Leute aufklären"
Fritz Wieland ist selbst Hundehalter und außerdem ein vom Land Salzburg bevollmächtigter Ausbilder zur Erlangung des Hundeführerscheines. Er ist sich sicher: "Information, Aufklärung und Sensibilisierung helfen; Verbote müssen nicht die erste Maßnahme sein!" Der Unternberger, der selbst jahrelang in der Gemeindevertretung tätig war, räumt aber gleichzeitig ein: "Funktioniert das allerdings nicht – also werden die Hundeführer nicht einsichtig – dann werde ich der Erste sein, der sich für eine Leinenpflicht in Unternberg einsetzt."
Tipps für Hundeführer
Wesentlicher Bestandteil für Hundehalter sei die Kenntnis, wie das konfliktfreie Zusammenleben zwischen Hunden, Hundeführer, Bauern und Naturnutzern (Läufer, Radfahrer) funktioniert. Fritz Wieland hat daher die wesentlichen Punkte schriftlich zusammengefasst und an den Eintrittstellen der beliebten Wegstrecken – vorwiegend entlang der Mur – auf Info-Tafeln angebracht. Dort ist etwa zu lesen, dass, wenn Radfahrer oder Fußgänger auf der Strecke sind, der Hund an die Leine oder zumindest "bei Fuß" genommen werden müsse. Ferner sei darauf zu achten, dass der Hund nicht den Weg verlässt. Zudem müssten die angrenzenden landwirtschaftlichen Flächen rein gehalten werden, sprich der Kot eines Hundes sei aufzunehmen und in den von der Gemeinde bereit gestellten Müllbehälter zu entsorgen. Weiters sei das Miteinander-spielen-lassen von angeleinten Hunden zu unterlassen, denn "das kann nämlich zu Raufereien unter den Vierbeinern führen", weiß Fritz Wieland und mahnt daher: "Kommt ein angeleinter Hund entgegen, so nehme ich meinen Hund an die Leine und passiere den anderen zügig."
Nebeneinander muss passen
Fritz Wieland nimmt allerdings nicht nur HundeführerInnen in die Pflicht. "Radfahrer rasen oft mit überhöhter Geschwindigkeit an einem vorbei, ohne sich bemerkbar zu machen; auch das sollte nicht sein", betont er, und: "Fußgänger sollten bitte fremde Hunde weder streicheln noch füttern!" Wieland betont abschließend: "Vor allem die Muraufweitungen zwischen Flatschach und Neggerndorf machen den Ort attraktiv, und eines muss klar sein: Das Recht, den Murweg, der in Besitz des Bundes ist, zu nutzen, haben alle. Uns in Unternberg geht es darum, durch Information ein verträgliches Nebeneinander aller Naturbenützer zu erreichen und Interessenskonflikte zu reduzieren", appelliert Fritz Wieland und hofft auf Einsicht, vor allem der HundeführerInnen.
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