"Meine Herzklappe"
Einem Wiener Verein liegt die Gesundheit am Herzen
Der Verein "Meine Herzklappe" informiert über Herzklappenerkrankungen und ruft zur frühzeitigen Vorsorge auf.
WIEN/MARGARETEN/ALSERGRUND. Was da 2019 in Margareten aus dem Boden gestampft wurde, kann man wahrlich als Herzensprojekt bezeichnen: Der Verein "Meine Herzklappe" möchte umfassend über Herzklappenfehler informieren und mehr Aufmerksamkeit auf ein Krankheitsbild lenken, das in der Bevölkerung gar nicht einmal so selten auftritt.
In Österreich haben rund 115.000 Menschen über 65 Jahre eine Herzklappenerkrankung. Damit stellt diese eine der häufigsten Ursachen für Herzprobleme im Alter dar. Mit 75 Jahren ist bereits jede achte Person davon betroffen.
Im Vorstand des patientenorientierten Vereins befinden sich vier Ärzte, Raphael Rosenhek ist einer von ihnen. Der Vizepräsident arbeitet als Leiter der Ambulanz für erworbene Herzklappenfehler am Allgemeinen Krankenhaus (AKH). Er erklärt, dass man mit dem Verein die Interessen und Bedürfnisse von Patienten mit Herzklappenfehlern und -erkrankungen vertreten möchte. Daher werden in erster Linie Informationskampagnen durchgeführt.
Regelmäßig zur Vorsorge
Auf der Website des Vereins findet sich umfassendes Informationsmaterial, das zum Beispiel in die Funktion der Herzklappen einführt, Symptomatiken der Erkrankungen erklärt, Behandlungsmöglichkeiten auflistet sowie Veranstaltungen ankündigt.
Außerdem wird auf die Bedeutung einer frühzeitigen Diagnose hingewiesen, vor allem ab 60 Jahren. Nicht rechtzeitig erkannt, können Klappenerkrankungen nämlich die Leistungsfähigkeit einschränken und zu weiteren schwerwiegenden Komplikationen, wie etwa einer reduzierten Lebenserwartung, führen.
Die Diagnose erfolgt zunächst über die Untersuchung mit einem Stethoskop: "Herzklappenfehler führen zu hörbaren Herzgeräuschen. In weiterer Folge wird ein Herzultraschall, die Echokardiografie, durchgeführt, mit der man die Klappen bildlich darstellen kann.
Somit kann man unterscheiden, ob es leichte, mittelschwere oder schwere Klappenfehler sind, wie viele Klappen betroffen sind, ob die Klappe undicht oder verengt ist und wie sich das auf das Herz auswirkt", beschreibt der Arzt. Empfehlenswert ist dies auch für jüngere Patienten.
Angeboren, traumatisch bedingt oder degenerativ
Herzklappenfehler können angeboren sein und im Laufe des Lebens schwerer werden oder traumatisch bedingt sein, zum Beispiel durch eine unbehandelte Scharlach-Infektion. Am häufigsten sehe man aber degenerative Herzklappenfehler, die mit dem Alter zunehmen, wie die sogenannte Mitralinsuffizienz oder Aortenklappenstenose.
Symptome wie Atemnot, Druck auf der Brust bei Belastung oder Ohnmachtsanfälle sind hierbei typisch. Auch, wenn diese Beschwerden bei verschiedenen Erkrankungen auftreten können, sollte man einen Herzklappenfehler ausschließen. Diese können auch minimalinvasiv behandelt werden. Weitere Infos zum Verein gibt es hier.
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