Newcomerin aus Margareten
"Air of Jasmine" möchte Verbundenheit schaffen
Jasmine Friedrich – alias „Air of Jasmine“ – ist eine 28-jährige Newcomerin aus Margareten und macht Musik mit Ohrwurmgarantie. Ihr neuester Song „Golden Hour“ spiegelt das ambivalente Gefühl der Zerrissenheit wider, das sie in Zeiten der Unsicherheit und des Umbruchs hat. Der BezirksZeitung gab sie ihr erstes Interview.
WIEN/MARGARETEN. Wenn "Air of Jasmine" singt, verschwimmen die Grenzen zwischen den Musikrichtungen. Sie vereint Stile wie Neo-Soul oder R&B, gleichzeitig entführt sie mit ihrer tiefen, rauchigen Stimme in traumhafte Klangwelten und galaktische Sphären ohne Schwerkraft. Jasmine Friedrichs neuer Song "Golden Hour" wurde am 27. Jänner veröffentlicht.
Die 28-jährige Sängerin aus Margareten hat ihn zusammen mit Producer und Rapper Kaul Kwappen kreiert, selbst macht sie seit 22 Jahren Musik. Im Alter von sechs Jahren begann sie mit dem Erlernen diverser Instrumente, bevor ihre Gitarrenlehrerin ihr Gesangstalent erkannte und Jasmine in eine Schule für Jazzgesang wechselte.
"In dem Song geht es um die aktuellen Zeiten – um den Umbruch, die Disruption", erklärt sie. "Ich weiß nicht, ob mehr Schlechtes passiert als früher, aber die Globalisierung bedingt, dass wir mehr darüber erfahren. Dann kommt es zur Reizüberflutung.“ In Zeiten der Unsicherheit kann man sich ihrer Meinung nach entweder vor Angst verkriechen oder man fühlt sich energetisiert und nimmt an der Disruption teil.
„Ich habe sicher beide Extreme in mir. Wenn diese aufeinandertreffen, fühle ich mich ambivalent. Das ist so, als würde ich im Weltall schweben“, erklärt sie die Intention für ihren Song.
Repräsentantin für Margareten
Jasmine bezeichnet sich selbst als „multikulti“, hat neben österreichischen auch türkische und slawische Wurzeln. In der hiesigen Musiklandschaft sah sie sich jedoch nie ausreichend repräsentiert. „So viele Role Models gibt’s jetzt nicht in Österreich als Sängerin mit türkischem oder generell Multikulti-Hintergrund. Dieses Vorbild möchte ich nun sein, damit das andere Menschen sehen und selbst inspiriert sind.“
Ihr geht es vor allem um Verbundenheit: „Ich habe mich mit den Künstlern, die es schon gibt, oft nicht verbunden gefühlt. Ich finde, es ist als multikultureller Mensch wichtig, dass man vom Rampenlicht repräsentiert wird, damit man sich dem Land zugehörig fühlt."
Am Fünften liebt sie vor allem die Bodenständigkeit und Diversität der Menschen. „Jeder Bezirk hat seine eigene Identität. Das ist ja schon mal eine Leistung, 23 Identitäten in einer Stadt zu haben. Und Margareten kann man nicht so leicht fassen, finde ich. Das ist cool, weil man nicht bloß ein Adjektiv wählen kann. Wenn es ein Adjektiv sein müsste, würde ich sagen ‚flexibel‘ oder ‚bunt‘“
Energie soll sich verbreiten wie ein Duft
Die kulturellen Einflüsse, die sie in familiärer Hinsicht geprägt haben, wollte sie in ihren Künstlernamen einbeziehen. „Jasmine ist ein internationaler Name. Der Duft der Jasminblüte symbolisiert für mich auch so etwas Internationales. Diese Blumen gibt es in vielen Ländern, sie erinnern mich an Sommer und mediterrane Energie."
Bei 'Air of Jasmine' stellte sie sich vor, sie würde in der Wüste auf einem Hügel stehen, während der Wind geht: „Ich möchte diese Energie, die ich aus dem Süden spüre, verbreiten. So wie ein Duft sich verbreitet.“
Vierköpfige Band
Sie tritt nicht nur als Solo-Sängerin, sondern auch zusammen mit ihrer Band auf. Diese besteht aktuell aus dem Gitarristen Bernhard Mühl, dem Schlagzeuger Benjamin Weber und dem Pianisten Jeff Schreiner. Letzterer arbeitet auch als Veterinärmediziner, unter anderem im Haus des Meeres. Selbst ist Jasmine Friedrich in einem Start-up im medizinisch-technologischen Bereich tätig.
„In der Band sind wir eine bunt gemischte Truppe und es ist schön, diese unterschiedlichen Perspektiven auch musikalisch einzubringen. Ich kann von meinem anderen Job sehr viel in die Musik übertragen und die anderen auch.“ Zusammen spielten sie schon auf Hochzeiten oder auf dem Freihausviertel-Fest. Am Popfest und Donauinselfest aufzutreten, seien die nächsten großen Träume.
Zukünftiger Sound
Für die Zukunft sind einige Änderungen geplant, erklärt Jasmine: "Wir werden viel umkrempeln und auch einen etwas moderneren Sound reinbringen." Es sind bereits mehrere Songs zusammen mit Kwappen in Bearbeitung, fährt die Sängerin fort.
"Ich kann so viel sagen, dass diese Genrefluidität aufrecht bleibt. Es wird leicht in die Richtung Hip-Hop und Neo-Soul gehen, es wird etwas Verträumtes, etwas Gefährliches, tatsächlich auch etwas Dunkles, Südländisches haben und ich würde gern auch einen orientalischen Sound einbauen." Man darf also gespannt sein.
Zur Sache:
- Hier kommst du zum Instagram-Kanal der Sängerin "Air of Jasmine".
- Hier gelangst du zur Website der Musikerin.
- Hier ist der YouTube-Kanal von "Air of Jasmine" verlinkt.
- Hier geht’s zum Spotify-Kanal von Jasmine Friedrich.
- Hier findest du den Instagram-Kanal von Kaul Kwappen.
Auch interessant:
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.