Lehre
Der Verein T.I.W. begleitet Jugendliche bis zum idealen Job
Der Margaretner Verein T.I.W. hilft benachteiligten Jugendlichen dabei, die passende Lehrstelle zu finden.
WIEN/MARGARETEN. Gemeindebauten gibt es am Gürtel zuhauf. Für Einrichtungen und Organisationen, die sich am Gemeinwohl orientieren, ist diese Straße ebenso ein gutes Pflaster. Auch der Verein für Training, Integration und Weiterbildung – kurz Verein T.I.W. – hat sich hier niedergelassen.
Seit 2004 ist er darum bemüht, benachteiligten Jugendlichen eine passende Lehrstelle zu vermitteln und sie erfolgreich in die Arbeitswelt zu integrieren. Das Wörtchen "benachteiligt" umfasst dabei eine große Bandbreite, meint aber kurz gesagt alle, die Probleme damit haben, am Arbeitsmarkt Fuß zu fassen.
Unterstützung bis zur endgültigen Vermittlung
Das ist alles andere als eine unpersönliche Aufgabe: "Es kann schon sein, dass ein Jugendlicher bei uns insgesamt sechs bis sieben Jahre in Betreuung ist. Die Unterstützung hört erst dann auf, wenn der endgültige Arbeitsplatz gefunden wurde", erklärt Geschäftsführer Andreas Pollak. Er gründete den Verein auf der Margaretenstraße 166, Ecke Margaretengürtel. Gefördert wird dieser vom Sozialministeriumservice.
Er und sein Team wollen vermitteln, worauf es im Berufsleben ankommt: "Den Jugendlichen wird gesagt, dass wir die erste Firma sind. Sie müssen in der Früh pünktlich sein oder sich bei Bedarf krankmelden. Parallel dazu gehen wir mit ihnen arbeiten, damit sie lernen, wie man sich in einem Betrieb verhält", beschreibt Pollak "AusbildungsFit Potenzial Jugend", eines von fünf Projekten, das auf die Arbeitswelt vorbereiten möchte.
Potenzial entdecken
Bei allen Schritten werden die Jugendlichen von den Vereinsmitgliedern begleitet – vom ersten Praktikum über die Lehrzeit hinweg bis hin zur abschließenden Vermittlung. Arbeitshindernisse sollen erkannt und aufgelöst werden. Auch psychologische Betreuung und Sportangebote sind Teil des Programms.
Zahlreiche Unternehmen diverser Branchen arbeiten mit dem Verein zusammen. Der Traumjob und die Stelle, die dann tatsächlich vermittelt wird, liegen manchmal aber weit auseinander: "Das Problem ist, dass sie sich oft in Vorstellungen verlaufen, die nicht realistisch sind. Mit einer Mathematikschwäche Installateur zu werden, wird nicht funktionieren. Daher versuchen wir, die Jugendlichen möglichst gut kennenzulernen und die jeweiligen Stärken und Schwächen zu erkennen", betont Pollak.
Außerdem sollen die Berührungsängste zwischen Jugendlichen und Wirtschaft verringert werden. Manche hätten das Problem nicht motiviert zu wirken. "Beim Vorstellungsgespräch ,übersetzen‘ wir auch oft, warum der Jugendliche auf gewisse Weise reagiert. Er sieht vielleicht nicht motiviert aus, aber er arbeitet. Schau ihn dir mal an, lass ihn arbeiten. Das ist unser System." Mehr Infos zum Verein gibt es hier.
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