Preisträgerin Margareta
Frauennetzwerk für die Kunst
Der Margaretner Frauenpreis ging an Janina Kepczynski und ihr Projekt "Drawing Ladies Vienna".
MARGARETEN. Als der sechste Margaretner Frauenpreis von Bezirksvorsteherin Susanne Schaefer-Wiery (SPÖ) vergeben wurde, freute sich eine ganz besonders: Janina Kepczynski. Die 29-Jährige gewann mit ihrem Projekt "Drawing Ladies Vienna", das sie gemeinsam mit ihrer Freundin Florine Glück ins Leben gerufen hat.
Kennengelernt haben sich die beiden über die Arbeit, später wurde daraus eine enge Freundschaft. Die Frauen trafen sich regelmäßig privat, um gemeinsam zu zeichnen, "aber dazu sind wir nie gekommen. Wir haben immer Kaffee getrunken und geredet", erzählt Janina Kepczynski. So entstand die Idee, die Runde zu erweitern und auch andere Künstlerinnen zu fragen, ob sie mitmachen wollen.
Netzwerk für Frauen
Der erste Zeichenabend war umgehend ein Erfolg. Acht Frauen, die sich der Kunst verschrieben haben, trafen sich, um gemeinsam zu einem Thema zu zeichnen, einander kennenzulernen und sich auszutauschen.
Mittlerweile finden die Treffen der "Drawing Ladies Vienna" regelmäßig einmal im Monat statt. Die Gruppe ist bereits auf 50 Frauen gewachsen, die sich aktiv beteiligen. Ihre Schwerpunkte sind dabei ganz unterschiedlich. Von Illustratorinnen über Comiczeichnerinnen bis hin zu Grafikerinnen und Lettering Artists nehmen Künstlerinnen aus ganz Wien an der "Drawing Night" teil.
Die "Drawing Night" ist zu einem großen Netzwerk für Frauen in der Kunst geworden. "Wenn eine von uns eine Jobanfrage bekommt, aber gerade ausgebucht ist, so empfiehlt sich eine Kollegin von den 'Drawing Ladies' weiter", erzählt Janina Kepczynski. "Wir fangen Jobs ab und schubsen sie uns weiter", so die Projektinitiatorin.
Unternehmen werden weiblicher
Der Margaretner Frauenpreis soll Frauen vor den Vorhang holen und ihre Arbeit würdigen. Dass es Frauen in der Kunst schwerer haben als ihre männlichen Kollegen, bestreitet niemand. Janina Kepczynski bemerkt allerdings, dass sich die Lage bessert.
"Institutionen achten sehr auf ihr Image nach außen. Sie brauchen Frauen und fördern uns immer mehr", erzählt die Künstlerin. Kepczynski hat selbst schon für namhafte Firmen gearbeitet, wie etwa das Schmuckunternehmen Thomas Sabo oder den Schreibwarenhersteller Faber-Castell.
Kreativität mit Organisation
Ihre Liebe zur Kunst liegt der gebürtigen Innsbruckerin im Blut. Bereits der Bruder ihres Opas war Grafiker – damals noch analog mit Holzschnitt. "Unsere Arbeiten sind fast gleich", so Kepczynski.
In Wien hat sie an der Universität für Angewandte Kunst Grafik und Werbung studiert. "Ich liebe es, zu organisieren, und bin auch wirklich gut darin", erzählt sie.
Dem Projektmanagement möchte sie sich aber nicht zur Gänze verschreiben. "Ich liebe die Arbeit als Illustratorin, da kann ich mich kreativ austoben."
Zur Sache
Weitere Infos gibt's auf www.janinski.com und auf der Facebookseite www.facebook.com/DrawingLadiesVienna/
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