Rechte Wienzeile 2b
Eine Parkfläche in Margareten erhitzt die Gemüter
Was passiert auf der Rechten Wienzeile 2b? Dieses Thema sorgt bereits seit 2009 für ausreichend Gesprächsstoff im Bezirk. "Wir für Margareten" spricht sich einmal mehr für die geplante Grünfläche auf dem Areal aus. Wie diese genau aussehen wird, werden die Ergebnisse des Realisierungswettbewerbs zeigen.
WIEN/MARGARETEN. Eine neue Grünfläche für den 5. Bezirk – mit dieser Forderung im Gepäck kam der Klub "Wir für Margareten" zur letzten Bezirksvertretungssitzung am 7. März. Diese Parkanlage soll aber nicht einfach irgendwo entstehen, sondern auf der Rechten Wienzeile 2b – einem Areal, das in der Vergangenheit als ÖAMTC- sowie ARBÖ-Parkplatz genutzt wurde.
Und täglich grüßt das Murmeltier? Es stimmt, ganz neu ist der Wunsch nach einem Park an dieser Adresse nicht. Die parteifreie Fraktion von Thomas Kerekes und Michael Feitsch greift mit ihrer Resolution ein Vorhaben auf, für das sich bereits einige Bezirksvertreter Margaretens starkgemacht haben und das im Bezirk lange diskutiert wird.
Heißes Thema - auch in der Vergangenheit
Ein heißes Gesprächsthema ist die Rechte Wienzeile 2b genau genommen seit 2009. Die hier eingebrachte Bürgerinitiative "Rechte Wienzeile - U4 Kettenbrückengasse" der Aktion 21 kämpfte damals gegen die Erbauung eines 30 Meter hohen Bürogebäudes auf dieser Fläche. Und sie war erfolgreich: Ein Hochhaus wurde nicht errichtet, dafür wurde der Bürgerschaft eine Grünfläche versprochen, die Ende August 2010 fertiggestellt werden sollte. Das ist bislang nicht passiert.
Auch angenommene Anträge der unterschiedlichsten Parteien Margaretens (etwa von der SPÖ, den Grünen oder der FPÖ) setzten sich für die neue Grünfläche auf der Rechten Wienzeile ein. In einem Antrag vom 8. Juni 2021 forderte SPÖ Margareten sogar, die neue (und noch nicht errichtete) Grünfläche nach der ehemaligen Nationalratspräsidentin Barbara Prammer zu benennen.
Querverbindung als Problem?
Auch einen weiteren Haken hat die Sache: Den Masterplan für die Neugestaltung des Naschmarkts. Dieser stellt die Zonierung der Flächen zwischen den Wienzeilen für künftige Nutzungen dar und sieht drei Querverbindungen vor. Eine davon soll teilweise auch über die Rechte Wienzeile 2b verlaufen.
Ist das Vorhaben, den 5. Bezirk an dieser Stelle zu begrünen, somit gestorben? Das muss nicht sein: Der Masterplan legt fest, wie die Nutzung des Gebiets prinzipiell aussehen soll und ist Basis für einen EU-weiten Realisierungswettbewerb. Von dessen Ergebnissen hängt alles Weitere ab, diese liegen aber noch nicht vor.
Mehr Transparenz und Information gewünscht
Wir für Margareten möchte mit der Resolution unter anderem die Geschlossenheit des Bezirks zur raschen Projektumsetzung ausdrücken. Sie wurde laut Kerekes auch deshalb eingebracht, damit mehr Klarheit herrscht.
"Ich hätte mir mehr Informationen und Transparenz gewünscht, weil diese Entscheidungen alle Bürger betreffen. Ich will niemandem bewusst einen Vorwurf machen, aber ich weiß nicht, worin die Angst besteht, umfassend zu informieren", meint er. Er geht davon aus, dass die Grünfläche in dem Bereich wahrscheinlich in reduzierter Form errichtet wird.
In der Bezirksvorstehung Margareten äußert man sich zu dem Thema folgendermaßen: "Die Rechte Wienzeile 2b ist schon lange Thema. Bezirksvorsteherin Silvia Janković (SPÖ, Anm.) hat es sich zum Ziel gemacht, das Grundstück zu einer Parkanlage umzuwandeln und bis zur U-Bahn-Station Kettenbrückengasse klimafit neu zu gestalten." Das Projekt geht auf mehrere SPÖ-Anträge zurück, wie auch die Forderung nach einem Naturlehrpfad, heißt es weiter.
Janković sei bereits in intensivem Austausch mit den zuständigen Magistratsabteilungen, den Wiener Linien und Anrainern, die die Umgestaltung sehr befürworten. "Sobald es nähere Entwürfe zur Ausgestaltung gibt, werden die Bürger selbstverständlich informiert. Die Resolution von Wir für Margareten ist somit eine gute Ergänzung."
Fläche kein Gegenstand des Wettbewerbs
Die Abteilung für Stadtteilplanung und Flächenwidmung der Stadt Wien erklärt hingegen, dass der Bereich Rechte Wienzeile 2b kein Gegenstand des aktuellen Wettbewerbs ist. Eine etwaige Umgestaltung dieses Bereichs werde durch die Planungen am Naschmarktparkplatz nicht beeinträchtigt oder verunmöglicht. Allfällige Synergien zwischen den beiden Vorhaben können im Zuge der vertiefenden Planungen geprüft werden.
Der Traum nach einer neuen Grünfläche für Margareten ist also noch nicht begraben. Wie die Rechte Wienzeile 2b künftig aussieht, wird sich aber erst noch zeigen.
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