Baharat
94-jährige Schneiderin spendet Stoffe
Die 94-jährige Friederika Kalchmair spendet eine Wagenladung Stoffe für die Upcycling-Werkstatt Baharat.
WIEN/MARIAHILF. Eine Wagenladung Stoffe. Stoffballen, Borten, Bänder, Knöpfe und Wolle: Die 94-jährige Oberösterreicherin Friederika Kalchmair hat ihr Lager geräumt und spendet eine ganze Wagenladung für das gemeinnützige Trainingsprojekt Baharat in der Gumpendorfer Straße 65.
Hier haben subsidiär Schutzberechtigte im Alter von 19 bis 45 Jahren die Möglichkeit, am österreichischen Arbeitsmarkt teilzunehmen.
Taschen und Geldbeutel
In der Upcycling-Werkstatt werden die Stoffe dringend benötigt. „Wir fertigen aus diesen Stoffen und Zubehörteilen Taschen, Geldbeutel, Kosmetiktaschen, Kulturbeutel oder verwenden die Stoffe in der Änderungsschneiderei“, erklärt Einrichtungsleiterin Christina Schilling. Aus einem besonderen Stoffschatz von 1953, der sich unter den Stoffspenden befindet, wollen die Mitarbeiter und Kursteilnehmer im Baharat individuelle Einzelstücke machen.
Soziales Engagement
Die gespendeten Stoffe von Friederika Kalchmair stammen aus ihrer eigenen Schneiderwerkstatt, wo sie früher Brautkleider, Hochzeitsanzüge und viele Dirndlkleider für die Familie genäht hat.
„Mein Mann war Berufsschullehrer für Damen- und Herrenschneiderei und hat für die Schule Stoffe benötigt. Wir haben Sozialprojekte unterstützt und wir haben Stoffe gesammelt“, erzählt Kalchmair. So hat das Ehepaar in der Vergangenheit mit ihrer Schneiderkunst jedes Jahr die Kinder von St. Isidor beschenkt, Schulkinder aus dem Mühlviertel eingekleidet oder Nähmaschinen für die Missionsstation in Burkina Faso gespendet. Dass mit den übrigen Stoffballen nun wieder ein soziales Projekt unterstützt wird, freut die alte Dame sehr: „Ich konnte mich von meinen Stoffen nicht trennen, aber weil nun Menschen mit Freude aus alten Sachen Neues erschaffen, lebt ein Teil von mir weiter. Das ist ein schöner Gedanke.“
Zum Verein Baharat
Das gemeinnützige Trainingsprojekt Baharat wird vom Fonds Soziales Wien aus Mitteln der Stadt Wien gefördert. Hier können Menschen, die in Österreich subsidiären Schutz bekommen haben, die Erfordernisse des österreichischen Arbeitsmarkts kennenlernen. Das Baharat befindet sich in der Gumpendorfer Straße 65 und beherbergt ein Café, einen Friseur, eine Upcycling-Werkstatt und eine Änderungsschneiderei.
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