Inklusionsklassen
Lücke im schulischen Förderbedarf von Mariahilf wird geschlossen
Inklusionsschulen im Bezirk Mariahilf sollen nun den weiteren Bildungsweg von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf ebnen.
MARIAHILF. Gleichberechtigung unabhängig von Herkunft, Behinderung, sexueller Orientierung oder Lebensalter – darauf zielt das Konzept der Inklusion ab. Bereits seit einigen Jahren wird dieses auch an Schulen in Wien praktiziert. Der Bezirk Mariahilf hängt jedoch laut Michi Reichelt, stellvertretender Bezirkschef (Grüne), ein wenig hinterher.
Das soll sich bald ändern. Denn wenn es nach Reichelt geht, wird der zu Beginn doch heiß diskutierte Zubau der Volksschule Mittelgasse künftig Platz für Inklusionsklassen bieten. Zunächst muss jedoch der Bedarf ausgeforscht werden. Effektiv kann dieser jedoch nur erhoben werden, wenn Kindergärten, Volksschulen und auch Eltern rechtzeitig Informationen erhalten und somit die Angst vor dem "Anders sein" verlieren.
"Vorerst ist es wichtig, mit diesem Thema offen umzugehen. Besonders Eltern haben oftmals Scheu davor, zuzugeben oder sich selbst einzugestehen, dass ihr Kind einen sonderpädagogischen Förderbedarf nötig hat. Um dem entgegenzuwirken, ist das frühzeitige Informieren das Wichtigste", erklärt Reichelt aus eigener Erfahrung.
Neben einer reinen Sonderschule bietet der Bezirk derzeit nur eine Inklusions-Kindergarten-Gruppe an. Möchten die Eltern dieses Konzept in der weiteren Schulausbildung ihres Kindes behalten, muss in andere Bezirke ausgewichen werden.
Erste Inklusions-Vorschule
Im Herbst 2019 soll der Bau der Volksschule Mittelgasse fertiggestellt sein. "Bis dahin ist die Umsetzung einer Inklusionsklasse nicht möglich. Wir würden uns das Schuljahr 2020/21 wünschen," so Reichelt.
Beim Bezirkschef Markus Rumelhart (SPÖ) stößt er auf offene Ohren. "Wenn der Bedarf erstmal geklärt ist, kann über die genaue Umsetzung gesprochen werden. Ich würde eine Vorschule mit sonderpädagogischen Fokus andenken. Möglicherweise könnte man hier die Kinder noch frühzeitig abholen und ihnen einen 'normalen' weiteren Schulverlauf ermöglichen."
Informationen zu Inklusionsklassen
Um die bisherige Situation für Eltern und Kinder zu erleichtern, wurde im Herbst 2018 an einen runden Tisch geladen. Hier kam es zu einer konstruktiven Diskussion zwischen den Schulleitern, der Bezirksvorstehung sowie den Eltern. Auch die Bildungsdirektion war mit dabei und erklärte sich bereit, bei der Informationsverteilung zu unterstützen und mitzuhelfen.
Ein weiteres Zusammentreffen ist geplant, allerdings steht das Datum noch nicht fest.
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