Mariahilf
Hat die Mariahilfer Straße Corona und Inflation überstanden?
Wie viele Passantinnen und Passanten täglich auf der Mariahilfer Straße anzutreffen sind und wie viele Geschäfte es auf der Einkaufsmeile gibt hat die WKO für eine neue Studie eruiert.
WIEN/MARIAHILF. Die Mariahilfer Straße ist eine der beliebtesten Einkaufsstraßen Wiens. Das ist unumstritten. Wie viele Menschen sie 2022 täglich besuchten, hat eine neuen Studie der Wirtschaftskammer Wien festgehalten.
Die WKO führte ihre Passantenzählung an der Mariahilfer Straße 7 und 10, 36 und 47, 80 und 85 sowie 117 und 118 durch. Als Stichtag suchte man sich Donnerstag, 13. und Samstag, 15. Oktober aus. Zu diesen beiden Terminen konnte die WKO zwischen 19.644 und 56.362 Personen zählen, wobei die wenigsten Menschen am Samstag am Anfang und die meisten am Samstag im letzten Drittel zu finden waren.
Die stärkste Einkaufsmeile
Wenn man die Zahlen mit der letzten Zählung 2020 vergleicht, stellen diese eine kleine Verbesserung dar. Denn damals schwankten die Passantenströme noch zwischen 17.000 und 59.000 Personen. „Nach den Corona-Einbußen erholt sich die Mariahilfer Straße wieder merklich. Das ist eine sehr gute Entwicklung. Die Unternehmerinnen und Unternehmer sind daher optimistisch gestimmt", so Mariahilfer WKO-Obfrau Verena Haller. "Ich bin überzeugt, dass diese positive Kurve mit der steigenden Passantenfrequenz auch heuer kontinuierlich weiter nach oben geht.“
Aber es gibt noch immer Verbesserungspotential, wie eine Zählung aus 2018 zeigt. "Grundsätzlich sind die Passantenzahlen vor Corona noch nicht wieder erreicht! Dennoch ist die Mariahilfer Straße mit Abstand die stärkste Einkaufsstraße Wiens", weiß auch Bezirksvorsteher Markus Rumelhart (SPÖ). An einem Samstag wurden damals etwa insgesamt 75.000 Passanten gezählt.
Auf der Mahü wird gerne gegessen
Was wenig überrascht: Die wenigsten Passantinnen und Passanten halten sich am Donnerstag und Samstag zwischen 8 und 9.30 Uhr hier auf. Am Donnerstag füllt sich die Mariahilfer Straße nach dem Arbeitstag zwischen 17 und 19 Uhr mit Leben. Am Samstag sind die meisten Menschen bereits mittags von 11.30 bis 17 Uhr unterwegs.
Wer schon immer wissen wollte, wie viele Geschäfte auf der inneren Mariahilfer Straße plus der Neubaugasse zu finden sind, kann in der neuen Studie die Antwort nachschlagen. Insgesamt befinden sich 795 Geschäfte auf der rund 5.000 Meter langen Einkaufsmeile zwischen Getreidemarkt und Mariahilfer Gürtel - mit einer Leerstandsquote von 4,1 Prozent.
Das ergibt eine Verkaufsfläche von 212.200 Quadratmeter - ein durchschnittliches Geschäft besitzt eine Größe von 267 Quadratmeter. Die meisten Geschäfte können der Kategorie Gastronomie (172 Shops) zugerechnet werden, dann folgen "Sonstiges" (169 Shops) und Bekleidung (162 Shops). Am wenigsten angeboten werden die Bereiche "Freizeiteinrichtung", Hausrat und Elektronik sowie Wohnungseinrichtung.
Mariahilfer verdienen mehr
Bei so einer breiten Auswahl an unterschiedlichen Lokalen, Geschäften und Supermärkten kann es schon mal schwerfallen sich zu entscheiden, wohin man geht. Glücklicherweise muss sich der durchschnittliche Mariahilfer nicht nur für ein Geschäft entscheiden, in dem er sein Geld lässt. Denn während das durchschnittliche Nettoeinkommen 2022 in Wien 24.401 Euro betrug, waren es in Mariahilf 25.673 Euro. Im Durchschnitt weist ein Wiener deshalb eine Kaufkraft von 94,9 Euro und ein Mariahilfer von 103,4 Euro auf.
Geführt werden die Lokale größtenteils von Männern mit österreichischer Staatsbürgerschaft. Nur schlappe 17 Prozent der Geschäftsführerinnen sind Frauen und 21 Prozent haben eine andere Staatsbürgerschaft. Die WKO rechnet vor, dass bei der gesamten innere Mariahilfer Straße mit der Neubaugasse ein Umsatzpotential von 1.032 Millionen Euro bestehe.
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