Jubiläum: 20 Jahre Aids Hilfe Haus

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MARIAHILF. Auch wenn heuer das 20-jährige Bestehen des Aids Hilfe Hauses in Mariahilf gefeiert wird – seine Geschichte beginnt eigentlich ein paar Jahre früher und nicht im 6., sondern im 8. Bezirk. Damals ging die Aids Hilfe Wien unter der Leitung von Dennis Beck ihrer Arbeit in Wohnungen in der Lenau- und Wickenburggasse nach. Diese waren nicht nur deshalb nicht ideal, weil sie im Hinterhof und schwer zugänglich waren, sie waren auch schon bald zu klein. Und so wurde ein Konzept für etwas Größeres erarbeitet: das Aids Hilfe Haus. Nachdem 1996 im Gemeinderat einstimmig beschlossen wurde, das Aids Hilfe Haus zu realisieren, fand man 1997 am Mariahilfer Gürtel 4 ein neues Zuhause – und das ist es bis heute geblieben. War die Thematik HIV/Aids in den 1990er-Jahren noch anders gelagert, haben sich hingegen die Anforderungen an das Haus im Lauf der 20 Jahre verändert.

"Es war vor allem sozial schwierig, denn es gab gerade noch keine Kombinationstherapie, also eine lebensverlängernde Medikation für HIV-positive Menschen, die verhindert, dass Aids ausbricht", erklärt Wolfgang Wilhelm, Obmann der Aids Hilfe Wien. "Das hatte zur Folge, dass viele der Betroffenen – die ja zum größten Teil junge Menschen waren – aufgrund ihrer medizinischen Situation in Pension geschickt wurden. Aber: Mit 36 ist längst nicht genug aufs Pensionskonto eingezahlt, um davon leben zu können, und andererseits ist es schlimm, keine Beschäftigung zu haben", so Wilhelm. Deshalb sei schon damals – natürlich neben der Prävention – auch die soziale Dimension der Krankheit ein Betätigungsfeld gewesen. Ein Grund, warum damals auch das Tageszentrum geschaffen wurde, in dem die Menschen Beschäftigung, Tagesstruktur, gemeinsame Aktivitäten und nicht zuletzt gesundes Essen vorfinden. Denn die richtige Ernährung ist für HIV-positive Menschen besonders wichtig. "Und wenn man ohnehin schon unter dem Existenzminimum leben muss, dann geht sich das nicht aus."

Kein Todesurteil mehr, aber ein großes Tabu

Zwar stehen heute viel mehr HIV-positive Menschen im Erwerbsleben, die medizinische Therapie wurde stark verbessert und eine Infektion ist kein Todesurteil mehr, "nichtsdestotrotz ist es immer noch ein großes Tabu, über das viele nicht einmal im engsten Freundeskreis sprechen", sagt Wilhelm. Das sei auch ein Problem der "entsolidarisierten Gesellschaft, in der krank zu sein oft als persönliche Schuld hingestellt wird". Das zu ändern, wird wohl noch einiges an Arbeit der Gesellschaft als Ganzes, aber auch der Aids Hilfe erfordern: "Wir können froh auf das zurückblicken, was wir bisher geschafft haben. Ich will aber auch tabulos und mutig in die Zukunft schauen und unsere Arbeit daran anpassen, was die Zeiten erfordern und was von den Menschen gebraucht wird."

Denn das Ziel ist klar: "Wir haben die Chance, Aids bis zum Jahr 2030 auszurotten. Wenn man nicht die Menschen bekämpft, die Aids haben, sondern das Virus." Denn die Fortschritte, die in den vergangenen Jahren erzählt wurden, würden das in den Bereich des Möglichen rücken. "Die Todeszahl wurde halbiert und von den 37 Millionen weltweit infizierten Menschen, sind über 20 Millionen in Therapie", erklärt Wilhelm. Das gäbe Anlass, an ein Ende der Krankenheit zu denken. Was dann aus dem Aids Hilfe Haus wird? "Auf die Arbeitsgruppe, in der wir dann besprechen, was wir stattdessen aus dem Aids Hilfe Haus machen, freue ich mich schon jetzt" sagt Wilhelm dazu.

HIV in Zahlen:

In Österreich gibt es zwischen 400 und 500 Neuinfektionen pro Jahr. Vor allem bei heterosexuellen Menschen sei die Zahl im Steigen begriffen. Insegsamt leben 8.000 bis 10.000 infizierte Personen in Österreich. Die Aids Hilfe führt jährlich rund 10.000 Tests durch - rund 7.000 davon sind HIV-Tests, der Rest entfällt auf Hepatitis und Syphillis. Die Aids Hilfe hat außerdem rund 260 sozialarbeiterische Kontakte pro Jahr und weil nichts über Sicherheit geht, werden jährlich rund 50.000 Kondome verteilt.

Näheres zum HIV-Test

Die Aids Hilfe Wien (6., Mariahilfer Gürtel 4) bietet anonyme und kostenlose HIV-, Syphilis- sowie Hepatitis-B- und -C-Tests an. Beratungs- und Testzeiten sind Mo. und Mi. 16 bis 20 Uhr, Do. 9 bis 13 Uhr und Fr. 14 bis 18 Uhr. Infos: www.aids.at

Hintergrund:


Bericht:
Welt-Aids-Tag 2016: "HIV ist komplexer geworden"

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