Interview mit Filmemacher
Kurzfilm von Francisco Thaller ausgezeichnet

- In seinen jungen Jahren hat Filmemacher Francicso Thaller bereits großes vor.
- Foto: Víctor Hugo Portillo
- hochgeladen von Stefan Schneider
Der erst 16-jährige Francisco Thaller aus Mattersburg kann in seinen jungen Jahren bereits auf einen Filmpreis zurückblicken. Beim "wienXtra" Video und Filmtage 2024 konnte der Filmemacher einen Jurypreis für seinen film "Last Man´s Diary" abstauben. Wie es zu dem Kurzfilm kam und über seine ambitionierte Zukunft spricht Thaller mit MeinBezirk.
MATTERSBURG. In dem Kurzfilm muss sich der Protagonist nach einer globalen Katastrophe in einer postapokalyptischen Welt zurechtfinden. In der Jurybegründung heißt es daher wie folgt: "In diesem Kurzfilm wird eine dystopische Welt gezeigt, in der ein einzelner Überlebender verzweifelt nach seinen Mitmenschen sucht. Eine Kameraführung, die Nähe und Distanz sehr gut beherrscht, erzählt uns von der Schwere der Einsamkeit. All das wird mit einer herausragenden und immer besser werdenden Schauspielarbeit untermauert.
Nur wenn Vertrauen vor und hinter der Kamera herrscht, kann ein Schauspieler sich so öffnen und in den Tiefen seiner selbst nach Wut und Verzweiflung suchen und diese auch finden. Die selbst komponierte Musik setzt genau an den richtigen Stellen an und lässt in anderen Momenten der Stille Platz, um die Einsamkeit zu spüren. Manchmal ist ein stiller Schrei lauter als ein gehörter."
- MeinBezirk: Wie entstand die Idee zum Kurzfilm "Last Man's Diary"?
Francisco Thaller: Die Idee entstand, als ich eines Morgens meinen üblichen Schulweg durch Mattersburg gegangen bin. Allerdings ist mir damals aufgefallen wie wenig an diesem Morgen los war. Da dachte ich mir kurz: Was würde ich tun, wenn ich allein in dieser Stadt wäre? Kurz darauf habe ich weitergedacht: Was würde ich tun, wenn ich allein in dieser Welt wäre? Ein ganzer Planet und ich allein? So entstand das Grundgerüst der Story, die ich anschließend ausgebaut habe.
- Wo haben Sie den Film gedreht?
Da es ein dystopischer Film in der Zukunft ist und nur wenige Menschen im Film auftauchen, musste ich Drehorte wählen, die komplett abgelegen und menschenleer zu sein schienen. Das waren beispielsweise Wälder oder offenere Flächen wie Felder oder Wiesen. Teilweise haben wir auch als „Bunker“ verschiedene Keller benutzt, und für eine Szene bin ich auch zu einem Büro nach Wien gefahren.

- Der junge Filmemacher Francisco Thaller aus Mattersburg konnte mit seinem Kurzfilm "Last Man´s Diary" einen Filmpreis erringen.
- Foto: Víctor Hugo Portillo
- hochgeladen von Stefan Schneider
- Wie groß ist die Freude über die Auszeichnung der Jury?
Die Freude darüber ist natürlich riesig, denn es ist ein tolles Gefühl, bereits beim ersten Kurzfilmprojekt ausgezeichnet zu werden. Wir haben über zwei Jahre an diesem Projekt gearbeitet, deshalb ist diese Anerkennung auch eine Motivation weiterhin „die extra Meile zu gehen“ und zu versuchen, das beste Produkt dabei herauszubekommen.
- Wenn man im zarten Alter von 16 Jahren schon Preise abstaubt, was ist dann Ihr großer Traum für die Zukunft?
Mein großer Traum, Filmregisseur zu werden, steht schon seit Längerem fest und es ist etwas, worauf ich seitdem hinarbeite. Ich habe ein Medium gefunden, auf dem ich Geschichten erzählen und Menschen damit bewegen kann. Diese Magie ist etwas, was heutzutage in einer oft wirtschaftlich fokussierten Filmindustrie teilweise fehlt. Daher hoffe ich, dies in der Zukunft ein wenig zurückbringen zu können.
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