Unsere Jubilare: Walter Reichl aus Schattendorf
Trotz harter und entbehrungsreicher Zeiten in der Jugend führte Walter Reichl ein gutes Leben
Walter Reichl wurde am 26. 4. 1932 in Schattendorf geboren. Neun Jahre später kam seine jüngere Schwester zur Welt – nur wenige Monate, bevor der Vater auf der Krim dem Zweiten Weltkrieg zum Opfer fiel.
Karriere am Bau
Nach acht Jahren Volksschule in seiner Heimatgemeinde absolvierte Walter Reichl eine Maurerlehre in Wiener Neustadt und wechselte 1951 zur Firma Hofman & Maculan, ebenfalls in Wiener Neustadt. In den 42 Jahren, die Reichl dort bis zu seiner Pensionierung tätig war, gelang ihm eine beachtliche Karriere – der Schattendorfer arbeitete sich vom einfachen Vorarbeiter über den Vizepolier zum Polier, zum Hauptpolier und schließlich zum Bauführer empor.
Hochzeit mit Schulfreundin
Auch im privaten Bereich lief es gut für Walter Reichl: Im Jahr 1953 heiratete er seine Hildegard, ebenfalls eine gebürtige Schattendorferin, die er bereits seit seiner Schulzeit kannte und mit der er bereits als Bub gemeinsam rodeln war.
Das Ehepaar, das in zwei Jahren bereits die Eiserne Hochzeit feiert, hat zwei Kinder – Tochter Renate und Sohn Walter, der allerdings vor sieben Jahren an den Folgen einer übergangenen Grippe viel zu früh verstarb.
Mühsamer Hausbau
Leicht hatte es die junge Familie zu Beginn freilich nicht: "Als wir geheiratet haben, hatte ich 1.000 Schilling und sie gar nichts", erinnert sich der Jubilar. Dennoch begannen die Reichls im Jahr 1957, ihr Haus in der Zollhausstraße zu bauen – "mit viel Müh´ und Plage", wie sich Walter Reichl erinnert. "Als wir im August 1959 schließlich einzogen, hatten wir kein Wasser, keinen Strom, auf dem Fußboden war Papier ausgebreitet, die Fenster waren mit Papier verhängt und als Licht diente uns eine Petroleumlampe."
Einfach immer weitergearbeitet
Trotzdem haben die beiden nicht aufgegeben und "einfach immer weitergearbeitet", wie sich Walter Reichl erinnert. "Wir haben alles zu zweit gemacht, Dritten gab es ja keinen", ergänzt auch seine Frau Hildegard und erzählt, wie sie gemeinsam die Mauer für die Einfriedung gebaut haben: "Mein Mann hat mir aus Holz eine Form gebaut, in der ich unter der Woche die Betonsteine gegossen habe. Und wenn er am Wochenende nach Hause gekommen ist, dann hat er diese verarbeitet."
"Hatten ein gutes Leben"
Dennoch hatten die Reichls ein gutes Leben. "Wir haben viel gearbeitet, waren dabei sparsam und haben so alle Entbehrungen der jungen Jahre nachgeholt. Schon 1966 haben wir uns ein Auto gekauft, und wir haben uns viel von der Welt angeschaut", erinnert sich Walter Reichl an Urlaube, die die beiden unter anderem nach England, Spanien und in die Dominikanische Republik führten, zurück.
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