Pöttelsdorf
Anzeige gegen "illegale Tierfabrik" erstattet
Der Verein Gegen Tierfabriken fordert die Schließung einer Schweinezucht, weil diese weibliche Schweine dauerhaft in Käfige (Kastenstände) gesperrt haben soll.
PÖTTELSDORF. In der Schweinezucht werden laut dem Verein "Zuchtschweine illegalerweise in körpergroßen Käfigen eingesperrt". Diese Haltungsform sei seit 2013 in der gesamten EU nur auf kurze Zeitabschnitte beschränkt. Langzeitvideoaufnahmen von Tierschutz-Emittlern würden beweisen, dass die Tiere weder tagsüber noch nachts aus den Käfigen befreit werden. Auch betriebsinterne Dokumente würden diesen Verdacht erhärten, heißt es in einer Aussendung am Dienstagvormittag. Der Verein hat am Dienstag außerdem ein Video von der Schweinezucht auf Youtube veröffentlicht:
"Hunderte Mutterschweine in Käfigen"
Welcher Betrieb gemeint ist, will der Verein erst bei einer Protestaktion am Mittwoch verraten. Er befinde sich jedenfalls in Pöttelsdorf, bestätigte VGT-Kampagnenleiter David Richter den Bezirksblättern. "Hier werden hunderte Mutterschweine über ihre ganze Schwangerschaft hinweg in Käfige gesperrt, ohne dass sie sich vernünftig bewegen oder beschäftigten können. Es besteht aus unserer Sicht nicht einmal eine realistische Möglichkeit, in baulicher Hinsicht diesen Betrieb legal zu betreiben – deshalb fordern wir die Schließung dieser skandalösen Tierqual-Stätte", so Richter.
Kritik an Kontrollen
Unverständlich ist für Richter, dass durchgeführte Tiergesundheitsdienst-Kontrollen „keine Mängel“ protokolliert hätten, auch in den Bereichen „Tierschutz“ und „Haltung“. "Es ist unmöglich, dass die Kontrollen diese Missstände nicht erkennen konnten. Diese Haltungsform erkennt jeder Mensch als Tierquälerei, aber sie wird aus unserer Sicht sogar seit Jahren illegal betrieben", sagt Richter.
Amtstierarzt eingeschaltet
Der Verein Gegen Tierfabriken hat deshalb Anzeige bei der Bezirkshauptmannschaft Mattersburg erstattet. Der Tiergesundheitsdienst Burgenland hat eine Anfrage der Bezirksblätter an die Landwirtschaftskammer verwiesen. Dort sagte der Zuständige, ein Amtstierarzt werde den betroffenen Betrieb nun kontrollieren und die Vorwürfe prüfen.
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