Mattersburg
Eklat um Hallenbenützung in Kindergärten und Schulen
Aufgrund einer gesetzlichen Regelung entfällt nun für zahlreiche Kleinkinder die Teilnahme in einem Verein, die Enttäuschung ist groß.
MATTERSBURG. In den vergangenen Tagen sorgte eine Ausschreibung der Stadtgemeinde Mattersburg für Empörung bei zahlreichen Eltern und Erziehungsberechtigten. Die Turnhallenbenützung in Schulen und Kindergarten ist ab sofort erst ab 16 Uhr gestattet, als wie gewohnt ab 15 Uhr.
Kindern wird die Möglichkeit zum Turnen genommen
Eine enttäuschte Mutter äußerste sich hierzu folgendermaßen: "Meine Tochter ist drei und liebt das turnen. Ich erzähle ihr auch schon seit Wochen, dass sie beim ASKÖ endlich mit dem Turnen beginnen kann. Bis das Schreiben kam, dass die Turnhallen ab sofort erst ab 16 Uhr betreten werden dürfen und das Turnen für die 3-Jährigen entfällt. Warum so eine Entscheidung kurz vor der Bürgermeisterwahl getroffen wird versteh ich nicht aber noch weniger verstehe ich warum man hier den Kindern die Möglichkeit nimmt zu turnen."
"Gesetzlich vorgeschrieben"
Die Stadtgemeinde Mattersburg nahm am Mittwoch Stellung dazu und begründet die Entscheidung folgendermaßen: "Die gesetzlich vorgeschriebenen Kernöffnungszeiten in den Volksschulen und Kindergärten wurden vom Land Burgenland mit 8 bis 16 Uhr festgelegt. In dieser Zeit müssen den Kindern der schulischen Tagesbetreuung der Volksschule, sowie den Kindern in den Kindergärten Mattersburg und Walbersdorf die eigenen Turn- und Bewegungsräume zur Verfügung stehen."
Laut der Stadtgemeinde Mattersburg wurde auf die Bedürfnisse aller Rücksicht genommen und mit den aktuellen Anpassungen eine transparente und einheitliche Regelung getroffen.
Alternativfindung ist schwierig
Den Vereinen sind aufgrund dieser Entscheidung des Gemeinderates die Hände gebunden. So heißt es auf der Homepage des ASKÖ Kunstturnens: "Bei der letzten Stadtratssitzung haben sich die Stadträte dazu entschlossen, nach den Vorgaben der Landesregierung die Hallennutzungszeiten für die Turnhalle Mühlgasse zu ändern. Wir dürfen nun erst ab 16 in die Halle! Unser Bewegungsangebot muss sich daher ändern. (...) Wir bedauern es zutiefst, das so wichtige Sportangebot für die kleineren Kinder verringern zu müssen." Die Stadt Mattersburg ergänzt, dass die Zeit der Hallenbenützung genau gleich geblieben ist und sie lediglich eine Stunde nach hinten verschoben hat, die Vereine hätten also keine Kurse streichen müssen.
Eine Ausweichmöglichkeit in diesem Zeitraum gäbe es für die Vereine, beispielsweise im Gymnasium und in der Handelsakademie. Für diese gilt die Regelung, welche im Gemeinderat beschlossen wurde, nicht.
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