Prominente Lehrlinge
Herausforderungen als Motor des Lebens
Rudolf Knotzer ging nie gerne in die Schule. Trotzdem gelang es ihm zum erfolgreichen Unternehmer zu werden.
MATTERSBURG. Seine Mutter sagte ihm immer "Du wirst deinen Freunden mal die Tasche tragen müssen" — Worte die der erfolgreiche Unternehmer mit Buchhandlungen an drei Standorten und zahlreichen Schulen in ganz Österreich, die er mit seiner Buch- und Papierhandlung beliefert bis heute nicht vergessen hat. "Diesen Satz werde ich nie vergessen. Das war wohl ein ordentlicher Antrieb für mich um immer ehrgeiziger zu werden", so Rudolf Knotzer. "Ich ging nie gerne in die Schule. Paradoxerweise habe ich genau das zu meinem Beruf gemacht", lacht er.
Das Rezept für den Erfolg
Der Inhaber des "Buch-Imperiums"-Knotzer hat sich seinen Erfolg hart und Schritt für Schritt erarbeitet. "Ich habe mir in meinem Leben immer neue Ziele gesetzt und nach neuen Herausforderungen gesucht", erklärt Rudolf Knotzer. "Seit ich 14 Jahre alt war habe ich immer gearbeitet", führt er weiter aus.
Der Werdegang
"Zu meiner Zeit war es noch eher unüblich Matura zu machen. Aus meiner Klasse (40-50 Schüler) ist nur einer ins Gymnasium gegangen. Die Meisten machten eine Lehre. Ich hatte mir in der Hauptschule geschworen, wenn ich fertig bin betrete ich nie wieder eine Schule", erzählt Knotzer. "Das hat wohl nicht so ganz geklappt", lacht er. Nach der Lehre in einem Wiener Neustädter Großhandelsbetrieb — die er sehr erfolgreich abschloss — setzte er seinen Weg als Einkäufer einer Firma fort. Später wechselte er zu einer Kärntner Firma, wo er anfangs als Disponent, später im Innen- und Außendienst und zuletzt als Direktor tätig war.
"Irgendwann war mir das zu wenig, ich wollte eine neue Herausforderung. Etwas eigenes machen", so der bekannte Buchhändler.
Der Schritt zur eigenen Papierhandlung
Im Jahr 1980 eröffnete Knotzer seine eigene kleine Papierhandlung am heutigen Standort in Mattersburg. Diesen Schritt bereute der ehrgeizige Unternehmer nie. Mit viel Fleiß und unternehmerischen Weitblick entwickelte sich die kleine Papierhandlung im Laufe der Jahre zu einem florierenden Großhandelsbetrieb mit bis zu 40 Beschäftigten und Aufträgen in ganz Österreich. Der Name Rudolf Knotzer ist nicht nur im Burgenland bekannt und ein Garant für guten Service und Qualität. Aktuell beschäftigt das Unternehmen drei Lehrlinge: Zwei Burschen in Neusiedl und ein Mädchen in Mattersburg.
Lehrherr aus Überzeugung
Seit 40 Jahren bildet Rudolf Knotzer Lehrlinge in seinem Betrieb aus. "Vielen meiner Kollegen ist das Dasein als Lehrherr zu stressig geworden. Sie bilden keine Lehrlinge mehr aus. Ich war auch kurz vor diesem Entschluss habe mich dann aber dazu entschieden den jungen Leuten weiterhin die Chance zu geben zu zeigen was sie können", erklärt der Lehrherr der stolz auf all seine Lehrlinge ist. "Bei mir dürfen die jungen Leute auch Fehler machen denn daraus lernt man wirklich dazu", schmunzelt Knotzer. Bei ihm zählt nicht das Vorwissen oder die Noten im Zeugnis sondern die Persönlichkeit der potentiellen Lehrlinge die sich bei ihm vorstellen.
"Traut euch etwas zu!"
Er rät den jungen Menschen von heute: "Traut euch etwas zu! Es muss nicht jeder studieren, die Lehre beinhaltet alles, was es braucht." Er würde sich wünsche, dass Schulen und Unternehmer mehr zusammenarbeiten, um die Schüler optimal auf das spätere Berufsleben vorzubereiten. "Ein Jahr Poly würde sich anbieten, um längere Praxiszeiten in verschiedenen Lehrberufen zu erhalten. Dann können sich die Jugendlichen leichter für den richtigen Beruf — der für sie wirklich passt — entscheiden", so Knotzer.
Auszeichnungen
Sein unternehmerischer Erfolg, aber auch sein großes soziales Engagement werden auch durch Auszeichnungen, wie den Goldenen Ring der Stadtgemeinde Mattersburg oder das Große Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Burgenland, gewürdigt.
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