Anonymes Schreiben
„Linke Bürgerliste“ Sigleß entpuppt sich als Fake
Anonymes Schreiben: Gründung einer Sigleßer Linken Bürgerliste entpuppt sich als Lügengeschichte
SIGLESS. Die Bezirksblätter-Redaktion erhielt ein anonymes Schreiben aus Sigleß. Unterzeichnet von der „Linken Bürgerliste“ hatte es die Abspaltung von sechs SPÖ-Gemeinderäten zum Inhalt.
„Das ist mir absolut neu“
Weder der SPÖ-Ortsparteivorsitzenden Ulrike Kitzinger noch der Bezirks-SPÖ waren Abspaltungsgedanken einiger Gemeinderäte bekannt. „Ich wüsste nicht einmal, welchen der 14 SPÖ-Gemeinderäte in Sigleß ich damit zuerst konfrontieren sollte. Dass in meiner Fraktion jemand nicht zufrieden ist, ist für mich absolut neu“, so Kitzinger, die hinzufügt: „Wir haben monatliche Sitzungen und stehen auch sonst nicht nur für engen Kontakt, sondern für offene und ehrliche Diskussion. Bei uns sagt jeder alles offen und ehrlich, das fordere ich ein“, ergänzt die Ortsparteivorsitzende, die mit Gemeindevorständen in täglichem Kontakt steht und sich auch mit vielen Gemeinderäten wöchentlich trifft.
Frauenfeindlich
„Das Schreiben ist frauenfeindlich verfasst. Vielleicht geht es dem Absender gegen den Strich, dass es nicht nur in der SPÖ relativ viele Frauen gibt, sondern in Sigleß auch vier Frauen (3 SPÖ, 1 ÖVP) im Gemeindevorstand sind. Diese Frauen sind übrigens alle berufstätig, den Haushalt schupfen sie nebenbei. An Parteien gibt es neben der SPÖ in Sigleß nur noch die ÖVP, die fünf Gemeinderäte stellt. „Mit der ÖVP – das ist gute Zusammenarbeit!“, stellt Kitzinger klar und verweist auf das Schreiben, in dem von „Hausfrauen-SPÖ“ die Rede ist.
Ins rechte Eck gedrängt
„Zudem werden wir im Schreiben ins recht Eck gestellt“, führt Kitzinger weiter aus. „Der Verfasser dürfte mich nicht wirklich kennen. Denn beim Ausländerthema gehe ich – mit gewissem Augenmaß – auf die Barrikaden. “, sieht sich Kitzinger in dieser Thematik eher links angesiedelt.
Das verdient sich keiner
Der anonyme Brief an die Medien ist nicht der erste dieser Art, bereits im Februar machte ein anonymes Schreiben die Runde. „Ich schätze, da hat jemand Frust und will auf diese Art und Weise mit uns abrechnen. Aber wenn jemandem etwas nicht passt, soll er das offen sagen, nicht unter dem Deckmantel der Anonymität. Der Verfasser soll doch mit mir oder dem Bürgermeister in Kontakt treten. Dann könnten wir offen sprechen, wir würden uns gerne zusammensetzen, denn wir sind für jeden Input offen“, spricht Kitzinger dem Verfasser eine Einladung aus, ist mit der Falschmeldung, die die Arbeit der Gemeinderäte indirekt diffamiert, jedoch alles andere als glücklich: „Jeder im Gemeinderat schaut, dass in Sigleß etwas weiter geht. Das verdient sich keiner!“
Kein Einzelfall
"Das ist nicht die erste Gemeinde, in der ein anonymes Schreiben verfasst wurde. Rein inhaltlich kann ich dem Schreiben nichts abgewinnen. Alleine die Tatsache, dass die SPÖ Sigleß mit Bgm. Josi Kutrovatz bei der letzten Wahlen sensationelle zweistellige Zugewinne erzielen konnte, lässt faktisch alle Vorwürfe wie ein Kartenhaus zusammenstürzen", kommentiert SP-Bezirkschef Christien Illedits.
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