Innenstadt-Bauprojekt
ÖVP-Mattersburg befürchtet "New York des Burgenlandes"
Der Bau des neuen Rathauses inklusive Wohnungen, Gewerbeflächen und Polizeiinspektion sorgt für eine rege Diskussion in der Stadtgemeinde.
MATTERSBURG. Im Areal gegenüber der Volksschule Mattersburg in der Michael Koch-Straße soll das neue Rathaus inklusive Wohnungen und Gewerbeflächen entstehen. Mit 1. Juni endete nun die Auflagefrist für den Teilbebauungsplan des Gebietes Michael Koch-Straße in Mattersburg. Bis zu diesem Zeitpunkt konnte von allen Bürgerinnen und Bürgern in den Entwurf Einsicht genommen und dazu Stellung bezogen werden.
"Bau beeinträchtigt Lebensqualität"
Laut dem vorliegendem Vorschlag sollen künftig auf dem unbebauten Areal Gebäude mit bis zu sieben Geschossen und 28 Metern Höhe errichtet werden. Die ÖVP teilte diesbezüglich ihre Befürchtungen einer Aussendung mit: "Die außergewöhnliche dichte Anordnung der einzelnen Gebäude lässt kaum Platz für Begrünung oder hochwertig gestaltete Freiflächen." Weiters ist sich ÖVP-Gemeinderat Peter Wagentrist sicher, dass es vorhersehbar ist, dass mit der Umsetzung die Lebensqualität aller Anrainer wesentlich beeinträchtigt wird. Auch auf die überlastete Infrastruktur in der Bezirkshauptstadt verweist Wagentristl: "Die rund 100 neuen Wohnungen sollen laut dem vorliegenden Entwurf über die Michael Koch-Straße und die Hirtengasse befahren werden."
"New York des Burgenlandes"
Wagentristl abschließend: "Diese Vorgehensweise ist hochgradig bedenklich und stellt Mattersburg in seiner Entwicklung an die Kippe. Es bedarf hier jeder Bürgerstimme, um auf die SPÖ-Alleinregierung einzuwirken, es kann nicht das Ziel sein, dass Mattersburg das New York des Burgenlandes wird. Der Erlass des Teilbebauungsplanes soll dadurch in keiner Weise verhindert, aber hinsichtlich Aspekten von Nachhaltigkeit und Qualität dringend überarbeitet werden."
Nachhaltiges Bauen der Zukunft
Bürgermeisterin Claudia Schlager äußert sich zu den Vorwürfen der ÖVP: "Zum Vorwurf, dass am besagten Areal in die Höhe gebaut wird kann ich nur Folgendes sagen: Wer in der heutigen Zeit noch nicht verstanden hat, dass die Zukunft im Bezug auf nachhaltiges Bauwesen nur sein kann punktuell in die Höhe zu bauen, ist entweder uninteressiert oder uninformiert. Ziel kann es langfristig keineswegs sein Städte und Dörfer immer mehr in die Breite wachsen zu lassen. Das ist weder nachhaltig noch umweltschonend. Der Bau eines Einfamilienhauses trägt ebenfalls zur Bodenversiegelung bei."
Von leistbaren Wohnraum bis Gewerbeflächen
Der Bau der neuen Gebäuden bietet zudem nicht nur Bürgerinnen und Bürgern einen Lebensraum, sondern soll auch künftig Flächen für Gewerbetreibende, Ärzte und öffentliche Ämter bieten. Schlager betont, dass der Grundgedanke immer sein wird, ein ganzheitliches Konzept zu erstellen beziehungsweise zu fördern, dass die Lebensqualität der Menschen, der Umwelt, die Mobilität und die Wirtschaft bestmöglich vereint.
"Das Ziel ist es unter anderem mit leistbaren Wohnen mit hundert bis hundertfünfzig Wohneinheiten, das neue Rathaus, eine Polizeiinspektion, ein Hotel, eine Parkplatztiefgarage, sowie mit Gewerbe und Handel Lebensqualität zu schaffen", hebt die Ortschefin hervor.
"Nützliche Vorschläge" Willkommen
Abschließend sagt Claudia Schlager: "Bei all den Vorwürfen bleibt nur noch zu sagen - die ÖVP wäre besser beraten konstruktiv mitzuwirken als unnötig Wirbel zu schlagen. Ein produktives 'Miteinander' wäre sicher auch im Interesse der Mattersburger Bürgerinnen und Bürger. Die Rathaustür steht jedenfalls für positive und nützliche Vorschläge immer offen."
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