Drassburg
Pflegekompetenzzentrum ist vorbereitet
Die Corona-Krise wirft ihre Schatten auch auf das Pflegekompetenzzentrum Drassburg. Hier bemüht man sich den Bewohnern ein wenig Normalität zu bieten.
DRASSBURG. In Pflegeheimen leben Menschen, die zu einer gefährdeten Risikogruppe durch das Corona-Virus zählen. Die Bewohner sind in der Regel hochaltrig und haben Vorerkrankungen, weshalb sie besonders geschützt werden müssen. Im Pflegekompetenzzentrum Drassburg bemüht man sich trotz allem ein wenig Normalität zu vermitteln und auf potentielle Personalausfälle durch Grenzschließungen zu Ungarn vorbereitet zu sein.
Ausreichend Schutzausrüstung
"Bis jetzt merken wir von einem Engpass bei der Schutzausrüstung nichts. Wir haben noch gute Lagerbestände und bestellen regelmäßig nach. Handschuhe sind vorhanden, Mundschutz bekommen wir nachgeliefert. Die Bezirkshauptmannschaft hat uns auch mit Schutzmasken versorgt", so Sandra Prets vom Pflegekompetenzzentrum Drassburg.
Angepasste Dienste für Kollegen aus Ungarn
In Drassburg hat man sich auch Gedanken darüber gemacht wie es weitergeht, sollte die Grenze zu Ungarn geschlossen werden. "Wir haben einige Kollegen aus Ungarn die für die Versorgung unserer Bewohner wichtig sind. Derzeit bekommen die Mitarbeiter alle zwei Wochen eine aktuelle Arbeitsbestätigung ausgehändigt mit der sie über die österreichisch-ungarische Grenze dürfen ohne in eine 14-tägige Quarantäne zu müssen", erklärt Prets und führt weiter aus "Sollten die Grenzen dicht gemacht werden hat sich bereits ein Teil der ungarischen Mitarbeiter dazu vereit erklärt im Pflegekompetenzzentrum zu wohnen. Sie bleiben dann hier, um sicherzustellen, dass unsere Bewohner nicht unter der Situation unnötig leiden müssen. Die Dienste werden dann dementsprechend angepasst."
Home Office
"Zur Zeit ist es so, dass wir in der Verwaltung im Home Office arbeiten und für die Angehörigen, zum Schutz der Bewohner, ein Besuchsverbot in Kraft ist. Das ist für die Familien im ersten Moment natürlich sehr hart aber sie können sich jederzeit bei uns melden und wir geben gerne Auskunft wie es zum Beispiel den Eltern oder der Oma geht", so Prets. Um diese schwierige Zeit für die Angehörigen ein wenig zu erleichtern bemühen sich die Pflegekräfte im Pflegekompetenzzentrum auch Fotos von den Aktivitäten an die Familien weiterzuleiten.
Ein Stück Normalität
Für die Mitarbeiter des Pflegekompetenzzentrum Drassburg ist es wichtig den Bewohnern mit den Aktivitäten, trotz der Corona-Krise, ein Stück Normalität zu bieten. Ende März wurde auch hier der österreichweite Vorlesetag abgehalten. Da aufgrund der Pandemie keiner der ehrenamtlichen Mitarbeiter für die Aktion vorbeikommen konnte, hat sich die Diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin Isabella spontan bereiterklärt den Bewohnern aus von ihr mitgebrachten Büchern vorzulesen. Für die Zuhörer eine schöne Abwechslung die sie sehr genossen.
Ostern im Pflegekompetenzzentrum
"Gerade Ostern wird für viele Bewohner ohne den Besuch durch die Familie schwer werden", erzählt Sandra Prets und führt weiter aus "Wir sprechen mit unseren Bewohnern viel über die Situation und warum die Einschränkungen jetzt so wichtig sind. Die Meisten verstehen das auch. Damit sie nicht auf alles verzichten müssen hält ein Kollege jetzt regelmäßig Bibelrunden ab, weil uns ja kein Pfarrer besuchen darf. Jetzt zu Ostern ist dieser Kollege besonders viel da."
Um den Alltag abwechslungsreicher zu gestalten wird jetzt in Drassburg gemeinsam gekocht, Blumen werden eingesetzt und die Pflegekräfte bemühen sich den Bewohnern Halt zu geben und einen strukturierten Ablauf zu bieten. "Gerade für unsere dementen Bewohner ist Struktur jetzt sehr wichtig. Jetzt wo die Familie nicht zu Besuch kommen kann müssen wir als Zusatzfamilie einspringen und das machen wir für unsere 36 Bewohner sehr gerne", erklärt Sandra Prets.
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