Schattendorfer Ehepaar erinnert sich an den Ungarnaufstand zurück

Walter und Hildegard Reichl stöbern auch heute noch gelegentlich in ihrem „Fotoarchiv“ und erinnern sich der alten Zeiten.
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SCHATTENDORF. Vor 60 Jahren lehnten sich in Ungarn die Bevölkerung gegen die Regierung und die sowjetische Besatzungsmacht auf. Der Aufstand wurde jedoch brutal niedergeschlagen. Tausende Menschen kamen ums Leben. Rund 200.000 flüchteten nach Österreich. Für die meisten von ihnen war das Burgenland das Tor in die Sicherheit und Freiheit.

Zeitzeugen erinnern sich

Die Bezirksblätter Mattersburg sprachen mit den Zeitzeugen Walter und Hildegard Reichl aus Schattendorf, die sich noch sehr gut an die Ereignisse vom November 1956 erinnern.

Angst vor nächstem Krieg

Das die Sowjetarmee mit Panzern in Budapest einrückte und in blutigen Kämpfen den Aufstand der Bevölkerung niederschlug, erfuhr Walter Reichl Anfang November 1956 aus dem sogenannten Volksempfänger, dem heutigen Radio. „Es wurde mitgeteilt, dass die Russen mit ihren Panzern auf alles schossen und es bereits zahlreiche Tote gab, mehr wussten wir zum damaligen Zeitpunkt nicht“, erzählt der heute 84-Jährige, der sich an seine ersten Gedanken nach dieser Nachricht zurückerinnert: „Wir hatten alle große Angst, dass sie bis zu uns vormarschieren und der nächste Krieg losgeht.“

Ungewissheit im Dorf

„Da keiner wusste was passieren wird breitete sich die Ungewissheit im ganzen Dorf aus“, fügt Gattin Hildegard hinzu.

Flüchtlingsstrom setzte ein

„Tags darauf setzte bereits der Flüchtlingsstrom aus allen Himmelsrichtungen ein, die meisten kamen beim Friedhof durch den Stacheldraht nach Schattendorf“, weiß Reichl, der sich erinnert, dass die meisten den schnellsten Weg nach Wien suchten.

Halfen mit Lebensmittel

„Sie hatten nur das notwendigste mit dabei. Da wir selbst nicht viel hatten, halfen wir ihnen mit Brot und Erdäpfeln aus“, so Hildegard Reichl, die sich erinnert: „Wir hatten ansonsten recht wenig Kontakt, da die wenigsten Deutsch konnten.

Große Erleichterung

„Erleichtert waren wir erst, als nach einigen Tagen publik wurde, dass die Sowjetarmee nicht weiter vorrückte. Zu diesem Zeitpunkt kehrte wieder der Alltag bei uns ein, denn auch Flüchtlinge kamen nur mehr vereinzelt nach Schattendorf“, so Reichl abschließend.

Walter und Hildegard Reichl stöbern auch heute noch gelegentlich in ihrem „Fotoarchiv“ und erinnern sich der alten Zeiten.
1956: Walter und Hildegard mit den Kindern Renate und Walter | Foto: Privat
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