Für mehr Sicherheit
Temporäre Mitteltrennung und Tempo 80 auf der S4
Beim Verkehrsgipfeltreffen am heutigen Freitag wurden vom Klimaschutzministerium einige Maßnahmen präsentiert, welche die Mattersburger Schnellstraße S4 noch vor dem geplanten Sicherheitsausbau sicherer machen soll.
BEZIRK. Am heutigen Tag trafen sich Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (GRÜNE) und die Verkehrslandesräte des Burgenlandes Heinrich Dorner (SPÖ) und Niederösterreichs Udo Landbauer (FPÖ) zu einem spontanen Verkehrsgipfeltreffen in Wien. Ebenfalls mit dabei waren Vertreter der Asfinag, sowie die Bürgermeister von Lanzenkirchen und Katzelsdorf (Niederösterreich). Ziel des Treffen war es, die Sicherheit der Mattersburger Schnellstraße S4 noch vor dem geplanten Sicherheitsausbau im Jahr 2025 zu erhöhen. "Damit tragische Unfälle wie am vergangenen Wochenende der Vergangenheit angehören", betont Dorner.
"Unnötige Verzögerungen"
Zudem weißt der Verkehrslandesrat beim Treffen darauf hin, dass es bei dem Sicherheitsausbau zu völlig unnötigen Verzögerungen gekommen sein, wie etwa in der Frage eine Umweltverträglichkeitsprüfung. Für das Burgenland stehe im Vordergrund, dass es zu einer Beschleunigung des Verfahrens kommt, um "menschliches Leid zu verhindern".
Temporäre Mitteltrennung, Tempo 80 und Section-Control
Beim heutigen Treffen in Wien präsentierte das Klimaschutzministerium einen Vorschlag, dieser wird nun in weiterer Folge vom Land Burgenland und Niederösterreich geprüft. Konkret möchte das Ministerium auf der 14km langen Strecke zwischen Mattersburg und Wiener Neustadt eine temporäre Mitteltrennung errichten. Nach dem Sicherheitsausbau soll die temporäre Mitteltrennung durch einen vollwertige bauliche Trennung ersetzt werden. Während den temporären Maßnahmen soll ein Tempolimit von 60km/h für LKW und 80km/h für PKW gelten. Zudem soll die Geschwindigkeit mit einer Section-Control überwacht werden.
"Schleunigst Maßnahmen setzen"
"Wir müssen uns im Detail ansehen, wie dieser Plan in der Praxis umsetzbar ist und vor allem, ob er für die burgenländischen Pendlerinnen und Pendler eine brauchbare Gesamtlösung bringt", so Dorner. Zugleich fordern das Burgenland und Niederösterreich, auch noch alternative Varianten zu prüfen. Im Vordergrund müsse laut Dorner stehen, schleunigst Maßnahmen zu setzen, die größtmögliche Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer bringen.
GRÜNE befürworten die Maßnahmen
Auch GRÜNE Klubobfrau Regina Petrik meldet sich nach dem Gipfel zu Wort und vermerkt, dass die GRÜNE eine bauliche Mitteltrennung schon immer befürwortet haben. Die erste, wirksame und sofort umsetzende Maßnahme für mehr Sicherheit auf der Strecke sei laut Petrik aber das Tempolimit, welches die GRÜNE schon seit Jahren einfordern. Daneben weißt Petrik auch auf die weiteren Vorteile von Tempo 80 hin, wie weniger Lärm, weniger Abgase und weniger Feinstaub für die Anrainergemeinden. "Die Landesregierung soll die Bezirksbehörde anweisen, auf der S4 einen 80er zu verordnen. Dazu muss man nicht auf die großen baulichen Maßnahmen warten, die erst sehr viel später wirken", so die GRÜNE Klubobfrau.
SPÖ-Landesgeschäftsführer Roland Fürst begrüßt die Maßnahmen ebenfalls. Dennoch habe ein schneller Sicherheitsausbau mit ein adäquaten Anrainerschutz oberste Priorität für die SPÖ.
Sechs Tote im Jahr 2023
In diesem Jahr sind bereits sechs Menschen auf der S4 verstorben. So wie beim Verkehrsunfall letzten Samstag. Bei dem Frontalzusammenstoß zweier PKW sind zwei Menschen noch am Unfallort verstorben, vor wenigen Tagen erlag eine dritte Person ihren Verletzungen im Krankenhaus. Drei weitere wurden schwer verletzt.
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