Gesundheit 2021
Umweltschonende Desinfektion statt Chemiekeule
Moderne "Putzteufel" setzen auf umweltfreundliche und trotzdem effektive Reinigung und Desinfektion in Pandemiezeiten. So mancher Unternehmer im Bezirk Mattersburg setzt beim Kampf gegen potentielle Bakterien und Viren auf Trockendampf.
BEZIRK MATTERSBURG. In Zeiten der Corona-Pandemie kennen das Problem viele: beißender Geruch von Desinfektionsmitteln, vom Reinigungsmittel angegriffene Oberflächen bei Möbeln und so manchen plagt ein schlechtes Gewissen gegenüber der Umwelt. Die Reinigungsintervalle haben sich durch Covid-19 stark verkürzt und der Griff zum keimfrei machenden Chemiekeule gehört zum Alltag. Davon kann auch Kosmetikprofi Sabrina Mayer ein Lied singen. In ihrem Studio in Bad Sauerbrunn ist es selbstverständlich, dass Behandlungsliege und Co. nach jedem Kunden gereinigt werden. "Es gibt klare Vorschriften von Seiten des Bundesministeriums und die gilt es natürlich einzuhalten", so die Kosmetikerin.
"Es gab Zeiten da graute mir schon vor dem Griff zum Desinfektionsmittel. Irgendwann kann man das nicht mehr riechen. Abends hatte ich oft das Gefühl, dass meine Atemwege davon sehr gereizt und angegriffen waren", erzählt sie.
Eine Kundin brachte sie auf eine Lösung für ihr Problem: Trockendampf. "Als ich hörte, dass der Mann meiner Kundin in seiner Physiotherapiepraxis mit einem Trockendampfgerät reinigt und desinfiziert und sich so die Chemiekeulen spart bin ich neugierig geworden", so die Bad Sauerbrunnerin.
"Trockendampf statt Putzmittelorgie"
"Ich war schon immer bemüht so gut es geht Plastikmüll zu vermeiden und es hat mich immer gestört, dass ich zig Putzmittel – jedes in einer Plastikflasche verpackt – zu Hause hatte. Somit kommt die Alternative mit Trockendampf zu desinfizieren meiner Einstellung sehr entgegen", berichtet die Kosmetikstudiobetreiberin. "Meine Kundin lies mich das Gerät ausprobieren und erklärte mir alles. Inzwischen nutze ich es nicht mehr nur für mein Studio sondern habe auch zu Hause ein eigenes Trockendampfgerät angeschafft. Von der Putzmittelorgie in meinem Haushalt konnte ich mich endlich verabschieden", freut sich Mayer.
Petras Hairstyle in Neudörfl setzt ebenfalls auf Umweltschonende Desinfektion
Die Kosmetikerin wurde bereits mehrmals auf ihren "Helfer" im Studio angesprochen. "Inzwischen nutzen auch andere Unternehmer im Bezirk Trockendampf zur Desinfektion in ihren Geschäften. Ich glaube da merkt man, dass der Trend die Umwelt zu schützen und auf aggressive Chemie beim Reinigen zu verzichten auch bei uns angekommen ist", ist die Selbstständige Kosmetikerin überzeugt.
"Ich nutze den Trockendampf im Friseursalon seit wir wieder offen haben dürfen. Vor allem gefällt es mir, dass ich mich nicht mehr mit Putzmitteln die nur verschmieren rumärgern muss", ist die Inhaberin von Petras Hairstyle in Neudörfl, Petra Baumann, von der umweltfreundlichen Reinigungsmethode überzeugt. Für sie waren es vor allem zwei Argumente warum sie zum Trockendampf gewechselt hat: "Es kommt keine unnötige Chemie mehr ins Abwasser und man kann noch so auf natürliche Reiniger wie Essig setzen, den Geruch hat man dann trotzdem. Das hat mich immer gestört. Jetzt ist selbst Haarspray – der wirklich schwer wegzuputzen ist – kein Drama mehr", freut sie sich.
"Bewusst leben und bewusst putzen"
"Ich bin jeman der schon immer gerne nach Alternativen gesucht hat, wenn es um die Gesundheit oder das Putzen geht", so Jenny Artner von der Salzgrotte Wulkatal in Stöttera. Bei ihr kommt Trockendampf vor allem für die große Grundreinigung der Salzgrotte regelmäßig zum Einsatz.
"Wir wollen mit unserer Salzgrotte die Gesundheit fördern. Da wäre der verstärkte Einsatz von chemischen Reinigungsmitteln und Desinfektionsmittel, wenn es auch einen umweltfreundlicheren Weg gibt, für mich nicht stimmig", so die Unternehmerin die den Trockendampf inzwischen auch im privaten Bereich einsetzt. "Man muss sich nur einmal bewusst durchlesen was in üblichen Reinigern alles enthalten ist und welche Wirkungen diese Inhaltsstoffe auf Gesundheit und Umwelt haben können. Ich möchte, dass auch meine Kinder später noch eine intakte Umwelt vorfinden. Deshalb ist mir ein bewusster Umgang mit dieser wichtig und das hört für mich nicht beim Putzen auf", so Artner abschließend.
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