Mattersburg
"Unsere Tattoos bleiben bunt"

René Klikovits tätowiert weiterhin in Farbe. Seine Tattoo-Studios befinden sich in der Arena Mattersburg und in der SCS. | Foto: R. Klikovits
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  • René Klikovits tätowiert weiterhin in Farbe. Seine Tattoo-Studios befinden sich in der Arena Mattersburg und in der SCS.
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Am 4. Jänner 2022 trat die Tattoo-REACH-Verordnung in Kraft. Sie untersagt Tätowierern, ihre bisherigen bunten Tattoofarben weiterhin zu verwenden. 

MATTERSBURG. Lukas Jaro alias Luki ist Tätowierer und hat sich mit seinem Unternehmen "Inkdustry" in der Arena im Tattoo-Studio "Get Inked" von René Klikovits eingemietet. Der ursprünglich aus Salzburg stammende Künstler lebt seit einigen Jahren in Marz und ist der Region sehr verbunden. 

Welle der Empörung

"Als wir letztes Jahr von der neuen Verordnung erfuhren, stand erst einmal ein großes Fragezeichen auf unseren Gesichtern", erzählt Lukas Jaro von dem Schrecken, den er und seine Berufskollegen nach Bekanntwerden der Neuregelung bekamen. "In der Tattoo-Szene schlug die Nachricht wie eine Bombe ein. Die Farbpalette für Tätowierungen und Pigmentierungen sollte durch dieses Verbot um zwei Drittel der möglichen Farben reduziert werden. Die sowieso von den Corona Maßnahmen geschädigte Branche musste einen neuerlichen Tiefschlag einstecken. Sollten unsere Kunden in Zukunft auf farbige Tattoos verzichten? Diese Frage beschäftigte uns rund um die Uhr. Gott sei Dank fand sich eine Lösung."

Die ohnehin von Corona geschädigte Tätowierbranche musste einen weiteren Tiefschlag durch die Reach-Verordnung hinnehmen. | Foto: Pixabay
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Toxische Farben

Von Seiten der zuständigen Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) wurde die Verordnung so begründet, dass Chemikalien verboten werden, die Krebs oder genetische Mutationen verursachen. Auf der Bannliste stehen nun tausende Substanzen. 2020 wurde das Verbot beschlossen. Jetzt kommt es zur Umsetzung. Die ECHA will mit den Verboten nach eigenen Angaben Tätowierfarben und Permanent Make-up sicherer machen. Doch Vertreter der Tätowier-Branche befürchtet eine Entwicklung in die entgegengesetzte Richtung. Wenn es nächstes Jahr kein Grün und Blau mehr legal zu kaufen gibt, werden viele unseriöse Studios mit illegalen Farben aus dem Ausland arbeiten. Das macht es für Verbraucher auf keinen Fall sicherer.

WKO warnt

Auch die Wirtschaftskammer schlägt Alarm. „Diese Verordnung wird zu einer massiven Verschlechterung der wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit europäischer Tätowierer und Pigmentierer gegenüber Anbietern außerhalb der EU führen und die Existenz dieser Berufszweige stark gefährden", warnt die Bundesinnungsmeisterin Dagmar Zeibig.
Vertreter der Tätowier-Branche riefen bereits eine Petition ins Leben und brachten sie beim EU-Petitionsausschuss ein.

Lukas Jaro alias Luki tätowiert weiterhin in Farbe. | Foto: Inkdustry
  • Lukas Jaro alias Luki tätowiert weiterhin in Farbe.
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"In dieser Petition setzen wir uns für den Erhalt der beiden Pigmente Blau 15:3 und Grün 7 ein, die nach einer Übergangszeit ab Jänner 2023 verboten werden sollen", informiert René Klikovits, der neben dem Tattoo-Studio in Mattersburg auch eines in der SCS betreibt. 

Farbenpracht bleibt

Lukas Jaro und René Klikovits können ihre Kunden allerdings beruhigen.
"Wir haben bereits 30 genehmigte Farben in unserem Studio da und sind auch in Besitz der entsprechenden Zertifikate", so Jaro. "Sobald wir von der Verordnung erfuhren, haben wir die Hersteller kontaktiert und die neuen Reach-konformen Farben bestellt. Das ist nun unser großes Glück, denn die Hersteller kommen mittlerweile mit der Produktion nicht mehr hinterher und es bestehen Lieferengpässe. Leider sind auch die Preise enorm gestiegen. Aber das hält uns nicht auf. Unsere Tattoos bleiben weiterhin bunt."

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