Streitthema Karfreitag
„Was ist ein halber Feiertag?“

Pfarrer Hankemeier hält von der Karfreitagsregelung nichts. | Foto: Walter Klampfer
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BEZIRK MATTERSBURG. Weil der Karfreitag bisher nur für evangelische und altkatholische Gläubige als Feiertag galt und der Europäische Gerichtshof (EuGH) dies im Jänner für rechtswidrig befunden hat, hat die Bundesregierung letzte Woche eine neue Regelung präsentiert: Künftig soll der Karfreitag, der heuer auf den 19. April fällt, nur ein halber Feiertag sein.

Kopfschütteln in Pfarren

Genauer gesagt, sollen am Karfreitag ab 14.00 Uhr alle frei haben. Dies bedeutet gleichzeitig, dass evangelische Arbeitnehmer einen ihrer wichtigsten Feiertage zumindest zur Hälfte verlieren. Ein Umstand, der bei den evangelischen Pfarren im Bezirk für Kopfschütteln sorgt.

Karfreitag ist wichtiger Tag

„Ostersonntag als Tag der Auferstehung feiere ich Jesu Sieg über den Tod und damit ein Freudenfest. Dass Gott die Welt mit sich versöhnt, ist dagegen der Inhalt von Karfreitag. Vergebung und Erlösung ist im Tod Jesu am Kreuz zu erkennen. Niemand hat mehr Liebe als der, der sein Leben gibt für seine Freunde, heißt es. In der heutigen Gesellschaft mit Leistungsdruck und Gewinnorientierung bildet dieser Tag mit seiner befreienden Botschaft ein wichtiges Gegengewicht“, betont Mag. Andreas Hankemeier, Pfarrer aus Pöttelsdorf,

Soll ein Feiertag bleiben

„Daher ist der Karfreitag mit der Kreuzigung ein guter Tag, den wir Protestanten bewusst erleben wollen und daher als ruhigen Tag begehen. Mir ist an diesem Tag nicht nur der Gottesdienst wichtig, sondern auch die Ruhe und Ernsthaftigkeit. Deshalb ist mir wichtig, dass er für mich ein Feiertag bleibt“, so Andreas Hankemeier.

Streitigkeiten erwartet

„Was ein halber Feiertag ist, weiß ich nicht. Der Heilige Abend und Silvester haben sich zu Tagen entwickelt, an denen nachmittags die Geschäfte geschlossen sind. Aber nicht durch ein Gesetz, sondern durch das Bedürfnis der Gesellschaft. Rechtlich erwarte ich durch die von den Regierungsparteien geplante Regelung längere Rechtsstreitigkeiten. Dem Bedürfnis unserer evangelischen Minderheit in Österreich entspräche ein halber Tag in keiner Weise“, erklärt Hankemeier. 

Gottesdienst um 9.30 Uhr

Trotz der in Aussicht genommenen Regelung wird der Hauptgottesdienst in der großen Pfarrkirche in Pöttelsdorf um 9.30 Uhr gefeiert. Zur Todesstunde Jesu um 15.00 Uhr gibt es den Gottesdienst in der Tochtergemeinde Bad Sauerbrunn.

Unglückliche Lösung

Auf Unverständnis stößt die Karfreitagregelung auch auf Mag. Jakob Kruse, Pfarrer in Loipersbach. „Die evangelische Kirche ist sehr unglücklich über diese Lösung. Der Gottesdienst, der von vielen Ehrenamtlichen mitgetragen wird, findet normalerweise am Freitag Vormittag statt. Das wird für Berufstätige zum Problem, außer sie nehmen sich künftig einen Urlaubstag“, zeigt Kruse auf. Wann dieser am heurigen Karfreitag stattfindet, entscheidet sich in den nächsten Tagen.

Wirtschaft vor Religion

Pfarrer Kruse weist auch auf die eigentliche Bedeutung des Karfreitags hin und zeigt sich darüber enttäuscht, dass sich die Diskussionen fast ausschließlich über wirtschaftliche Einflüsse und weniger religiöse Belange, drehen.

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