Manipulationsskandal
BFV-Abstimmung: Ernst Wild ins Abseits gestellt
DRASSBURG/MARKT ST. MARTIN. BFV-Vize-Präsident Ernst Wild ist nicht länger Mitglied des BFV-Vorstands. In einer außerordentlichen Hauptversammlung mit 80 anwesenden Vereinsvertretern wurde im Gasthaus Muschitz in Markt St. Martin der Ausschluss per Abstimmung bestätigt. Ernst Wild wurde in seiner Funktion als BFV-Vize-Präsident der Manipulationsskandal vorwiegend in der Regionalliga Ost zum Verhängnis.
Es ist eine Premiere im Burgenländischen Fußballverband und wirft weiterhin Fragen auf: Noch nie in der Geschichte des BFV wurde ein Vize-Präsident per Hauptversammlung, die quasi als Berufungsentscheidung in 2. Instanz fungierte, von seiner Funktion enthoben. Die Entscheidung fiel knapp aus: Von 80 Stimmen entfielen 43 für den Ausschluss von Ernst Wild aus dem BFV-Vorstand. Ernst Wild und sein Anwalt waren bei der Hauptversammlung nicht anwesend.
Zur Vorgeschichte: Ernst Wild, Obmann des Regionalligaklubs ASV Draßburg, wurde der Vorwurf der Verletzung der Meldepflicht zur Last gelegt. Die Folge: Acht Wochen Funktionssperre, davon vier bedingt, weil der Draßburger laut dem Komitee für Cup-Bewerbe trotz Wahrnehmungen im Zusammenhang mit dem Manipulationsskandal der Regionalliga Ost keine Meldung an den zuständigen Verband erstattete und somit nach Rechtsauffassung gegen § 115a Rechtspflegeordnung verstoßen hat. Aufgrund dessen wurde Ernst Wild vom BFV-Vorstand ausgeschlossen, legte jedoch durch seinen Anwalt Berufung ein, die nun im Rahmen einer außerordentlichen Hauptversammlung behandelt und zur Abstimmung der anwesenden und im Vorfeld geladenen Vereine gebracht wurde. Das Ergebnis: Ernst Wild wurde mit dem Ergebnis von 43 Stimmen abgewählt und somit mit seinem Ausschuss ins Abseits gestellt.
Zweifelhafter Schlusssatz
Als Schule einer ordentlichen Diskussionskultur galt die Außerordentliche Hauptversammlung nicht. Unterschiedliche Auffassungen zwischen BFV-Jurist Robert Bencsics und Rechtsanwalt Wolfgang Rebernig, der den SV Draßmarkt vertrat und nach der Abstimmung weitere rechtliche Schritte für möglich hält, gepaart mit hitzigen Debatten und Wortmeldungen führten für manche Vereinsvertreter vor der Abstimmung zu Unsicherheit über ihre persönliche Wahlentscheidung. Auch kam es zu Zwischenrufen und lautstarken Bemerkungen aus dem Publikum. Einen Fauxpas leistete sich BFV-Präsident Günter Benkö, der in seinem Schlusssatz mahnende Worte über Ethik und Respekt im Sport an den anwesenden ASV Siegendorf-Präsident Peter Krenmayr richtete und im Saal damit für große Verwunderung und Kopfschütteln sorgte.
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