Burgenlandliga | SV Schattendorf
Schlammschlacht nach Schlusspfiff
SCHATTENDORF (Oliver Frank). Der SV Schattendorf erlebt beim Nachtragsspiel gegen Burgenlandliga-Tabellenführer ASV Siegendorf einen enttäuschenden Fußballabend. Nach 90 Minuten hinterlassen die Kicker im Grenzstadion einen ramponierten Untergrund. Am Ende war die 0:2-Heimniederlage des SV Schattendorf nicht vorrangiges Gesprächsthema.
In der Regel pflegt der SV Schattendorf rund um Obmann Alexander Bernhardt gute Nachbarschafts- bzw. Gesprächsverhältnisse mit anderen Klubs. Jenes zwischen dem ASV Siegendorf dürfte in den letzten Tagen einige Schrammen abbekommen haben. Der Grund: Aus Sicht der Heimischen hätte das Nachtragsspiel am Dienstagabend aufgrund des sehr tiefen Terrains nicht angepfiffen werden dürfen. Dies führt(e) zu einigen Diskussionen zwischen beiden Vereinen.
Fünfstelliger Betrag
Jetzt ist der Rasen kaputt. Der Klub hat auf Facebook Bilder des ramponierten Rasens gepostet: Der Grasteppich ist zu einem Schlachtfeld mit braunen Löchern verkommen. Tiefe Furchen sind zu sehen. Sehr zum Ärger des Klubs. Obmann Alexander Bernhardt erinnerte daran, dass in der Vergangenheit ein fünfstelliger Betrag für die Pflege des Rasens ausgegeben wurde.
Drei Tage nach dem Spiel ist dieses Thema noch nicht aus den Köpfen der Verantwortlichen. Während sich im Lager des SV Schattendorf Zorn und Wut paarte, schlug auf Seiten des ASV Siegendorf die gereizte Stimmung der vergangenen Tage in eine ausführliche Stellungnahme auf der Klub-Homepage. Dort ist von einer „herbeigeredeten Schlammschlacht“ zu lesen. Eine angefügte Fotodokumentation über das Schattendorfer Spielfeld gibt diesem Online-Beitrag noch zusätzliche Brisanz.
Quasi: Keine Reaktion gleicht einem Geständnis. Jede Antwort liefert neues Material – ein Teufelskreis. Den Vorwurf der Unsportlichkeit und der Provokation weist ASV Siegendorf-Präsident Peter Krenmayr entschieden zurück.
"Kabine wurde aufgeräumt"
Summa summarum ärgert man sich beim SV Schattendorf weniger über die 0:2-Heimniederlage als über den aktuellen Zustand des Fußballfeldes. Trainer Marco Cadek ist einer der ruhigeren Trainer der Burgenlandliga. Besonnen im Umgang, offener Zugang, sachlich in der Ansprache. So berichtet er: „Sogar mancher Spieler des ASV Siegendorf hat den Anpfiff auf diesem Untergrund in Frage gestellt. Viele Siegendorf-Spieler haben sich nach dem Spiel sportlich fair gezeigt. Das zeigt auch, dass die Gästekabine nach dem Spiel zusammengeräumt und sauber war. Das sieht man nicht alle Tage.“
Das Nachtragsspiel seiner Elf war ein Spiegelbild dieser dennoch vermaledeiten Schattendorfer Saison: Der SVS zeigte Einsatzwillen und phasenweise auch ansehnlichen Fußball – und doch reichte es am Ende wieder nicht. Schuld daran war laut Trainer Marco Cadek, wie schon oft in dieser Saison, die schwache Chancenauswertung. Der SV Schattendorf verpasste es vor allem in der Schlussphase seine Möglichkeiten zu nützen. „Zum Ende haben wir alles versucht, den Ausgleich zu erzielen. Das zweite Gegentor fiel dann in der 90. Spielminute.“
Schlussendlich muss man aber nicht nur die 8. Saisonniederlage, sondern auch ein ziemlich ramponiertes Fußballfeld schlucken. „Die letzten zwei Wochen vor dem Spiel haben wird das Spielfeld beim Training gar nicht betreten, um es zu schonen. Und jetzt schaut es aus wie ein Schlachtfeld“, ärgert sich Marco Cadek.
Wieder Fokus auf Punktejagd
Allerdings gilt vor dem letzten Spiel der Hinrunde beim SC Ritzing (Sa., 14.00 Uhr): Raus aus dem medialen Rampenlicht, keine lauten Töne mehr, Fokus auf die Punktejagd gelegt. Auch deshalb, weil der SV Schattendorf seit vier Spielen ohne Sieg ist und sich mit Tabellenrang 13 weiterhin in der gefährlichen Zone befindet. „Wir wollen beim SC Ritzing etwas Zählbares mitnehmen. Meine Jungs brennen auf das letzte Spiel und wir wollen uns eine bessere Ausgangslage für die Rückrunde verschaffen.“ Auf einem Fußballfeld, dass beim ersten Heimspiel im März 2024 gegen Vize-Winterkönig SC/ESV Parndorf wieder in einem burgenlandligatauglichen Zustand sein soll.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.