Commerzialbank Mattersburg
Neun Gemeinden verkauften Forderungen an das Land
So manche Gemeinde im Bezirk Mattersburg war von der Pleite der Commerzialbank betroffen. Jetzt haben alle neun Gemeinden beschlossen ihre Forderungen an das Land abzutreten.
BEZIRK MATTERSBURG. Anfang dieser Woche musste die Entscheidung über den Forderungsverkauf ans Land gefallen sein. Alle neun Kommunen haben sich darauf geeinigt auf einen Teil ihrer Ansprüche zu verzichten und das Prozessrisiko an das Land abzugeben. Damit ersparen sie sich ein wahrscheinlich jahrelanges Gerichtsverfahren.
Erwartungen wurden nicht ganz erfüllt
In den Gemeinden ging man bis vor Kurzem noch von Ersatzraten in Höhe von 60 bis 85 Prozent aus. Laut einem vom Land eingeholten Gutachten müsse aber wirtschaftlich gehandelt werden und zumindest ein kleiner Ertrag aus dem Forderungsverkauf erzielt werden.
Die Gemeinde Schattendorf bekam, von der bei der Commerzialbank veranlagten Million, 480.000 Euro vom Land. "Wir nehmen das zur Kenntnis. Natürlich wäre es schön gewesen, wenn wir mehr bekommen hätten aber jeder Euro, der mehr als 0 ist, ist gut", bestätigt Bürgermeister Johann Lotter die Ersatzrate von 48 Prozent für Schattendorf. "Wir hätten uns gefreut, wenn es mehr gewesen wäre aber das ist zu akzeptieren und so können wir mit dem Geld wieder arbeiten und ersparen uns einen langes Gerichtsverfahren", so Lotter.
Die Gemeinde Loipersbach bekommt von den veranlagten 1,5 Millionen 59 Prozent ersetzt. Für die Gemeinde Krensdorf gibt es lediglich 40 Prozent.
"In Forchtenstein bekommen wir 775.874 Euro vom Land. Man muss froh sein, dass es dieses Angebot überhaupt gibt und wir so zumindest einen Teil des Geldes wieder haben", bestätigt auch Forchtensteins Bürgermeisterin Friederike Reismüller die Annahme des Forderungsverkaufes.
Auch in Sigleß ist man mit dem Ergebnis aus dem Forderungsverkauf zufrieden. "Natürlich darf es immer mehr sein aber wir hatten Gott sei dank Glück. Bei uns ging es um keinen so großen Betrag. Wir hatten lediglich zwei Sparbücher mit insgesamt um die 30.000 Euro bei der Commerzialbank. Davon bekommen wir ungefähr die Hälfte zurück", so Bürgermeisterin Ulrike Kitzinger.
Auch in den restlichen Gemeinden – Hirm, Bad Sauerbrunn, Baumgarten und Großhöflein – wurde er Forderungsverkauf angenommen. Insgesamt geht es um rund fünf Millionen Euro, die das Land jetzt für die Geschädigten vom Bund im Zuge einer Amtshaftungsklage einfordert.
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