Anna Mörz: im 1. Weltkrieg geboren

Anna Mörz aus Mattersburg blickt zurück auf ein langes Leben: „Ich habe genug mitgemacht, aber alles durchgestanden!"
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  • hochgeladen von Renate Hombauer

"Ich war immer ein froher Mensch" – dieser Satz zieht sich durch das Gespräch mit der rüstigen 102-Jährigen wie ein roter Faden. Und ein frohes Wesen, das brauchte die Dame wohl auch – denn wie man sich vorstellen kann, war ihr Leben nicht immer leicht.
Anna Mörz wuchs als ältere von zwei Schwestern in einer kleinen Landwirtschaft in Mattersburg auf. Schon in sehr jungen Jahren half sie ihrem Vater bei allen anfallenden Tätigkeiten, half am Acker, mähte mit der Sense, arbeitete im Wald, „wie ein Mann", wie sie sich lächelnd erinnert. Nur Kühe melken wollte sie nicht, das war ihr „zu ungustiös", erzählt sie mit einem Schmunzeln.

Gearbeitet wie ein Mann

Mit 16 ging sie für einige Jahre als Dienstmädchen nach Wien, doch schon bald zog es sie zurück in die Heimat. Dort wurde sie auch dringend gebraucht, denn als Anna 23 war, starben ihre Eltern, und sie war fortan alleine für die Landwirtschaft und die vier Jahre jüngere Schwester verantwortlich. Sie verkaufte alles Vieh bis auf die Hühner, bewirtschaftete aber die Felder und den großen Garten weiter. „Ich habe so viel gearbeitet, das kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen", erinnert sich die betagte Dame. „Und meinen Gemüsegarten, den haben alle bewundert, so gepflegt war er!"

Ohrfeigen von einem Russen

Den 2. Weltkrieg, so erzählt Anna Mörz, hat sie zwar miterlebt, sich aber nicht viel daraus gemacht. In ihrem Haus war eine russische Ärztin einquartiert, und dadurch erging es ihr nicht schlecht. Nur einmal kassierte sie Ohrfeigen von einem Russen, als sie sich ihm nicht willig zeigte – doch danach, so erzählt Anna, ließ er sie in Ruh.
Unterhaltung, wie man sie heute kennt, hatte Anna in ihrer Jugend freilich nicht viel. „Die Burschen waren ja alle im Krieg, es gab keinen Tanz, keine Feste, nichts. Wir Mädchen machten es uns trotzdem schön und trafen uns abwechselnd bei einer von uns zu Hause, um zu schnapsen oder gemeinsam zu singen."

Sportlich & zufrieden

Fröhlich und unternehmungslustig war Anna sowieso immer. Wenn sie Zeit hatte, fuhr sie mit dem Fahrrad auf die Hohe Wand – einfach so. Bewegung war überhaupt immer ihre große Leidenschaft – eine Eigenschaft, die Anna Mörz übrigens auch an ihre vier Urenkelinnen, unter ihnen die erfolgreiche Kunstturnerin Alissa Mörz, weitervererbt hat.
„Ich habe genug mitgemacht, aber alles durchgestanden", zieht Anna Mörz zufrieden Bilanz über ihr Leben. „Mir ist´s nicht gut, ich muss mich niederlegen – das hat es bei mir nicht gegeben!" Und dieses Rezept, verbunden mit einem fröhlichen Wesen und einem Leben in Bewegung, dürfte ein gutes sein, denn die 102-Jährige ist immer noch rüstiger als so manche wesentlich Jüngere!

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