Boehringer Ingelheim investiert in 400 neue Jobs
Auf einer Informationsveranstaltung für Anrainer gab es die neuesten Details
Ein Schock. Kurz vor Beginn der Informationsveranstaltung im Meidlinger Regional Center des Pharmakonzerns Boeringer Ingelheim bricht ein Besucher zusammen. Beherzt leisten Besucher und Angestellte erste Hilfe. Es folgen Notbeatmung, Wiederbelebungsversuche und Rettungseinsatz.
Danach zur Tagesordnung überzugehen fällt schwer. Doch etwa 50 Anrainer sind erschienen um die neuesten Pläne für den Unternehmensausbau am Standort Meidling zu hören. Denn es ist großes geplant. Mit 500 Millionen Euro plant der Konzern die größte Direktinvestition der Firmengeschichte.
Ab 2021 sollen hier aus Zellkulturen hergestellte Medikamente produziert werden. Die Basis dafür sollen Ecoli- und Hefekulturen sein, die dann fermentiert werden. "Das kann man sich so vorstellen wie die Braukessel einer Bierbrauerei," beschreibt Projektleiter Stefan Pulm den Vorgang.
"Kann da etwas entweichen?" will ein Anrainer wissen. Pulm verneint, "weil alles im Kessel ist." Auch Entsorgungsprobleme soll es keine geben. "Rückstände werden entweder aufbereitet oder außerhalb unseres Standortes verbrannt. Wir sind ein sauberer Standort und wollen es bleiben." Das soll auch für die Baustelle gelten. Pulm verspricht, dass alle LKW vor der Abfahrt gereinigt werden, um Staubentwicklung zu vermeiden.
Bis Herbst soll das Flächenwidmungsverfahren abgeschlossen sein. Insgesamt sind für die Bauzeit sechs Jahre eingeplant. "Die Hauptbauphase wird aber nur zwei Jahre dauern," so Pulm. "Dann ist das Gebäude fertig. Die restliche Zeit wird innerhalb des neuen Gebäudes alles vorbereitet. Davon werden die Anrainer aber nichts mitkriegen."
Punktuell wird das neue Gebäude 45 Meter hoch sein. Geplant sind zwei unterirdische Stockwerke, acht Produktionsstockwerke und zwei technische Stockwerke. Trotz der Höhe soll kaum Schatten auf umliegende Wohnbauten entstehen. "Der meiste Schatten wird auf das Werksgelände fallen," so Pulm.
Größtes Streitthema war der Verkehr. Viele wollten wissen: "Wie werden die neuen Beschäftigten aufs Verkehrsgelände kommen, welche Belastungen kommen auf uns zu?" Dazu führt der Konzern gerade eine Befragung unter den Beschäftigten durch. "Wir wollen, dass möglichst viele öffentlich kommen, aber wir können das nicht erzwingen. Unser Ziel ist, dass über 60% der Mitarbeiter öffentlich an- und abreisen. Im Mai werden wir die Umfrage auswerten und dann konkrete Pläne vorstellen."
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