Paintball: Es geht da um Taktik und nicht um‘s Töten ...

- hochgeladen von Bezirksblätter Archiv (Michael Permoser)
Blindenmarkt erfreut sich der Trendsportart „Paintball“.
Die BEZIRKSBLÄTTER wagen einen Lokalaugenschein in voller Deckung.
Der Puls ist auf 180, die Maske beschlägt sich wegen der schweren Atmung und brennende Muskeln kündigen Schmerzen für die nächsten Tage an. Man sitzt zusammengekauert in seiner Deckung und wartet auf den entscheidenden Fehler des Gegners. Man wartet auf diesen einen riskanten Moment, der oft über Sieg oder Niederlage des ganzen Teams entscheidet:
Die Rede ist von „Paintball“, einem sich mehr und mehr etablierenden Trend mit der Tendenz zum Hochleistungssport.
So spannend der Adrenalinrausch im Spiel auch ist, das Spiel in dem es um die „Markierung“ des Gegners geht steht in der Öffentlichkeit meist einer sehr kritischen Betrachtung gegenüber. Ist das denn wirklich Kriegsspielerei? Viele Vorurteile scheinen bei näherer Betrachtung als ungerechtfertigt, denn geht es im „Völkerball“ in der Volksschule nicht auch darum, das gegnerische Team mit Bällen abzuschießen und nicht zu „markieren“, wird der Trendsport etwas verharmlosend relativiert.
Im Blindenmarkter Actionpark gibt Fachmann Bernhard Kukla von der „HTD GmbH“ Auskunft: „Seit der Heeressport-Affäre vom H.C. Strache ist der Sport in der Öffentlichkeit sehr verschrien. Der Normalbürger sieht, dass man auf Leute schießt und lässt den Aspekt des Teamsports völlig außer Acht“.
Eben diese soziale Komponente, sich auf seinen Partner im „Paintball“ verlassen zu können, den haben viele Firmen bereits erkannt und gehen deshalb Spielen. Es fördert neben der Kondition und dem Umgang mit Stresssituationen vor allem den Zusammenhalt immens.
„Es macht Spaß im Team zu spielen und man kommt sich wieder wie ein Kind vor“, keucht die sichtlich aufgelöste Manuela Albrecht. Die 46jährige ist mit Berufskollegen geschlossen spielen gegangen, um „Paintball“ auszuprobieren. Auch die eigenen Kinder spielen mit und erfreuen sich, gerade „den Alten“ zu zeigen, was eine jugendliche Harke ist. Der Schmäh auf dem Feld läuft, die älteren Teilnehmer stehen den Jungspunden in keinster Weise in ihrem aufopfernden Engagement nach.
Für Manuela Albrecht stehen die Teamarbeit und der Zusammenhalt, sich in einem offensiven Spiel gegenseitig zu beschützen, im Vordergrund. Ihr erstes Spiel soll nicht ihr letztes gewesen sein.
Bernhard Kulka möchte „Paintball“ als Breitensport etablieren und findet neben den privaten Spielern vor allem bei Firmen viele Anhänger. „Über die Betriebsräte haben wir für Großkunden auch Vergünstigungen für die Belegschaft beschlossen“, erzählt der sportliche Geschäftsmann, während er die „Markierer“ (so sind die Farbkugeln verschießenden Kanonen zu bezeichnen) sorgfältig wartet.
Sicherheit ist der Hauptaspekt beim „Paintball“ und es wird penibel auf die Einhaltung des strengen Regelwerks geachtet.
Fanatiker und Kriegsspieler kommen dem Actionpark in Blindenmarkt keine ins Haus: „Merkt man aggressive Tendenzen, so werden diese Spieler vom Feld entfernt und im schlimmsten Falle gesperrt. Paintball ist ein taktisches Spiel und Aggressivität hat in ihm nichts verloren“, schließt Bernhard Kulka seine beschreibenden Ausführungen ab.
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