Melker Experte verrät
"5G nicht anders als 4G oder 3G"
Nach Loosdorf sind nun Melk und Pöchlarn 5G-fit. Experte verrät, für wen die Technologie gut ist.
MELK/PÖCHLARN. Es gibt kaum ein Thema, welches bei der Bevölkerung mehr diskutiert wird als jenes vom 5G-Ausbau. Die einen sehen dieser Technologie positiv entgegen, wobei Kritiker gerade wegen gesundheitlicher Bedenken die Technologie "verfluchen". Nachdem T-Mobile schon in Loosdorf einen 5G-Masten installierte, zieht A1 nun in Melk und Pöchlarn nach. Wir fragten bei Martin Herbst, Elektrofachhändler aus Melk, nach, wer eigentlich vom 5G-Ausbau profitiert und was die Vor- und Nachteile sind.
Industrie profitiert mehr
"Als Normalverbraucher hat man fast nichts von dem Netzausbau. 5G ist besonders für die Industrie und das autonome Fahren ganz wichtig", erklärt Herbst. Die Übertragung von Daten in Echtzeit sind gerade für Maschinen und eben für Autos, welche durch Datenempfang gesteuert werden, enorm bedeutsam. "Dazu muss eine stabile und schnelle Leitung aufgestellt werden, denn eine kurze Unterbrechung der Internetverbindung kann eine ganze Produktion stoppen oder auch im Bezug auf das autonome Fahren fatale Folgen haben", so Herbst.
Mehr Sender bedeuten Stabilität
Für den "normalen Verbraucher" ändert sich im Prinzip nicht sehr viel. "Videostreaming ist besser und schneller. Durch das Aufstellen von mehreren Sendern können durch die Menge an Daten auch weniger Ausfälle passieren, da man die Up- und Downloads besser leiten kann und es so zu weniger Überlastung kommt", beschreibt Herbst. Auf die Kritiken, dass die Strahlung des 5G-Netzes unsere Gesundheit gefährdet, hat Herbst eine Antwort: "5G ist nicht anders als 4G und 3G, wenn man es von der Wellenstärke nimmt. Prinzipiell sollte man sowieso nicht lange mit dem Telefon am Ohr telefonieren bzw. es 24 Stunden am Tag bei sich tragen. Das ist eher gesundheitsgefährdend", so Herbst.
Datenschutz wird leiden
Skeptisch sieht er der 5G-Technologie eher im Bereich des sogenannten "gläsernen Menschen" – jeder Schritt von uns ist damit verfolgbar – entgegen. Da man noch nicht weiß, wie Firmen die Daten speichern, könnten uns Hobbys oder auch andere Aktivitäten, etwa in den Bereichen Versicherung und Arbeit, zum Verhängnis werden. Doch wie sehen es unsere Leser? Bei einer Umfrage auf unserer Facebook-Seite gaben 59 Prozent an, dass sie der Technologie skeptisch entgegensehen. "Für viele Sachen ist der Ausbau auf jeden Fall gut, aber man muss abwarten, was da noch alles auf uns zukommt", sagt der Elektroexperte.
Um ein einminütiges Katzenvideo zu verschicken, dauerte es im Mobilfunk 1998 rund drei Tage, 2008 eine Stunde, 2015 drei Minuten und 2020 (5G) 0,02 Sekunden.
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