Bezirksläuse jucken die Kleinen
Alle Jahre wieder droht eine Läuseplage. In Melk soll Aufklärung der Eltern Schlimmeres verhindern.
BEZIRK MELK. Während Schulen im Großteil Niederösterreichs von einer Läuse-Epidemie geplagt werden, blieb der Bezirk bislang noch verschont.
Die Bezirksblätter fragten nach, wie man die bissigen Parasiten auch in Zukunft im Zaum halten will.
In Melk wird früh aufgeklärt
"Wir sind heuer zum Glück noch verschont geblieben", klopft der Direktor der Melker Volksschule, Franz Gruber, auf Holz. Gleich zu Schulbeginn werden die Eltern gebeten, etwaigen Läusebefall sofort zu melden, auch mehrere Info-Broschüren zu diesem Thema liegen in der Schule bereit – in deutscher, russischer und türkischer Sprache. "Mich ärgern dumme Behauptungen, wonach Ausländerkinder die Läuse in die Schule bringen. Das ist absoluter Unsinn", betont Gruber.
Was die Behandlung des Krabblerbefalls betrifft, so wird heute mit speziellen Shampoos und Nissenkamm gearbeitet. Wenn alles gut läuft, ist die Plage nach ein bis drei Tagen ausgestanden.
Wo sitzt denn die Laus?
"In der Behandlung hat sich viel verändert. Bestimmte Shampoo-Präparate wirken schon nach einer Anwendung", weiß der in Yspertal als Schularzt tätige Anton Schendl. Obgleich sich heuer im Yspertal bisher noch keine Laus gezeigt hat, bestätigt auch Schendl, dass sich der Läusebefall generell wieder verstärkt: "Womöglich weil das Thema nicht mehr so präsent ist, wie früher", fordert Schendl mehr Bewusstseinsbildung. Viele Eltern wissen nicht, wie sie die kleinen Biester überhaupt erkennen können.
Lausmittel nicht bedenklich
Deshalb bietet Schendl Schulungen an. "Ich nenne das scherzhaft Läusesuchseminar. Dabei zeigen wir Eltern, wie sie mit dem Nissenkamm den Kopf des Kindes kämmen sollen. Mit einem schwarzen Tuch erkennt man schnell, ob Läuse da sind oder nicht." Dass Läusemittel und -shampoos schädlich sind, stimme nicht mehr. "Früher wurde Präparaten oft Chrysanthemen-Extrakt beigefügt, das war nicht ideal. Heute werden sie chemisch hergestellt und sind unbedenklich", beruhigt Schendl.
ZUR SACHE:
- Jedes 3. Kind macht im Laufe der Kindergarten- und Schulzeit zumindest einmal Bekanntschaft mit Läusen.
- Die persönliche Hygiene ist dabei nicht entscheidend – auch auf dem saubersten Kopf fühlen sich Läuse wohl.
- Die Kopflaus ist ein Parasit, der nur den Menschen befällt. Haustiere sind keine Überträger.
- Läuse können nicht springen, sondern krabbeln von Kopf zu Kopf.
- Ein weibliches Tier legt pro Tag ca. 10 Eier (Nissen)
- Nach etwa acht Tagen schlüpfen die Läuse und beginnen sofort mit dem Blutsaugen.
- Abseits des Kopfes vertrocknen Läuse jedoch schon nach wenigen Stunden, ein kompletter Wohnungsputz ist daher laut Experten nicht nötig.
Quelle: www.schulaerzte.at
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