Der lautlose Tod von Kindern in den Seen und Bädern des Melker Bezirks
Im letzten Jahr verloren 33 Kinder in NÖ ihr Leben bei Badeunfällen, meist wegen fehlender Schwimmpraxis.
BEZIRK. Die enorme Hitze macht Jung und Alt zu schaffen. Jeder will nur eines: Abkühlung. Doch im See oder Pool lauert der lautlose Tod. Wild umschlagende Kinderhände ragen aus dem Wasser, mit letzter Kraft versucht das Kind, um Hilfe zu rufen. Solche dramatischen Szenen spielen sich nur in Filmen ab. Kinder ertrinken lautlos.
Rettung in letzter Sekunde
Immer wieder kommt es zu dramatischen Badeunfällen mit Kindern. Während die meisten Kleinkinder im heimischen Pool oder Teich ertrinken, gehen Schulkinder vermehrt in öffentlichen Bädern oder Seen unter. Oft können sie in letzter Sekunde aus dem Wasser gezogen werden. Ein Grund für solche Unfälle ist, dass viele Kinder nicht mehr richtig schwimmen lernen.
33 tödliche Badeunfälle
Markus Schimböck, Präsident der NÖ Wasserrettung, dazu: "Im Vorjahr endeten 33 Badeunfälle tödlich. Darunter waren zwischen drei und fünf Kinder unter 15 Jahren."
Er gibt aber Entwarnung: Die Zahl sinke von Jahr zu Jahr. Andrea Weichselbaumer, Leiterin von Babyschwimmen Ybbs: "Ich als Mutter weiß, wie wichtig schwimmen lernen ist." Darum hat sie sich den Schwimmkursen verschrieben. "95 Prozent der Kinder, die bei uns mit vier Monaten beginnen, können mit drei Jahren frei schwimmen," so Weichselbaumer.
Sie empfiehlt Eltern, ihr Kind so früh wie möglich ans Wasser zu gewöhnen und es das Schwimmen zu lehren - auch ohne Schwimmkurs.
Kinder schwimmen lehren
Sicher sich im Wasser bewegen zu können, rettet Leben, weiß auch Schimböck. Traurige Gewissheit ist, dass viele Volksschulkinder nicht schwimmen können. Das bestätigt auch die Trainerin. In ihren Kursen sind immer mehr ältere Kids, die sich nicht über Wasser halten können. Hier muss sich etwas ändern, so der O-Ton der Experten.
Zur Sache: Kinder und Wasser
Ein Kind unter drei Jahren kann schon ab einer Wassertiefe von etwa 5 cm ertrinken. Kinder nie unbeaufsichtigt im oder beim Wasser lassen. Wenn mehrere Erwachsene beisammen sind, sollte man sich absprechen, wer für die Aufsicht der Kinder zuständig ist. Früh das Kind schwimmen lehren. Schwimmhilfen schützen nicht vor dem Ertrinken. Das wachsame Auge der Eltern schon.
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