Bezirk Melk
Eine Reise in das 13. Jahrhundert
Zeit für Kultur: Römer, Ritter, Kelten, Mammuts, „Eisenzeit“ und technische Entwicklungen: Die Bezirksblätter machen sich auf auf eine aufregende Entdeckungsreise durch die Welt der Museen und Ausstellungen.
BEZIRK MELK. Das Schloss Pöggstall entstand im 13. Jahrhundert In seiner ursprünglichen Form und Anlage wurde es als Wasserburg erbaut und im 15. und 16. Jahrhundert vom Geschlecht der Rogendorfer umgebaut und erweitert. Sehenswert sind die Vorburg des Schlosses (Barbakane – eine europaweite Rarität), die bemerkenswerte Steinwendeltreppe, ein Renaissanceportal, der Renaissance-Arkadeninnenhof und die einzige im „Original“ erhaltene Folterkammer Österreichs.
Das Rogendorf
"Sehenswert ist aber nicht nur die im Zuge der Landesausstellung umfassend renovierte Schlossanlage, sondern auch die Museen inklusive den Sonderausstellungen. In der Barbakane (Rondell) erwartet Sie der Waldviertel2go-Shop, bei dem Sie regionale Köstlichkeiten kaufen können und das Restaurant „Das Rogendorf“", erzählt Carmen Baierl von der Gemeinde Pöggstall.
Franz Traunfellner Ausstellung
Der Maler und Grafiker Franz Traunfellner (1913 - 1986) gilt als wichtiger Maler und Grafiker des Waldviertels, der Landschaft, Menschen und Tiere dieser Region in seinen Bildern eingefangen und in reduzierter Verdichtung dargestellt hat. "
In dieser ständigen Ausstellung mit jährlich wechselnden Sonderausstellungen werden in drei Räumen vor allem Grafiken in verschiedenen Techniken, aber auch Ölbilder gezeigt. Daneben gibt es Werkzeuge, Druckstöcke, Druckpressen zu sehen und man erhält detaillierte Information zu den unterschiedlichen grafischen Techniken. In einem kurzen Video spricht Traunfellner selbst über sein Leben und Werk"
, sagt Baierl.
Museum für Rechtsgeschichte mit Folterkammer
Beim Anblick von Daumenschrauben, Mundbirnen oder Streckleitern entstehen bei so manchen Gänsehaut und Gruseln, und der für den Besuch der Folterkammer im Marterturm braucht man gute Nerven. Die Ausstellung zeigt originale Folter- und Hinrichtungsgegenstände. Die in der Ausstellung gezeigten Rechtsaltertümer, wie Schandmasken oder Schandgeigen, sind keine Kuriositäten, sondern Teil und Beleg der Rechtsprechung der Vergangenheit. Der Variantenreichtum ehemaliger Folter- und Hinrichtungsarten mag zwar entsetzen, man sollte dabei aber nicht verdrängen, dass Folter und Hinrichtung in manchen Ländern auch im 21. Jh. noch angewendet werden.
Feuerwehrmuseum St. Leonhard
Im alten Feuerwehrdepot von 1905 befindet sich das liebevoll installierte Feuerwehrmuseum St. Leonhard/Forst. Durch das mächtige zweiflügelige Tor betritt man die feuerwehrspezifische Schatzkammer. Im Erdgeschoß finden sich ein für den Feuerwehrdienst umgebauter Dodge, sowie ein Mercedes Luftschutzwagen und unser Opel Blitz von 1960. Weitere Fahrzeuge sind Pferde- bzw. Handgezogene Spritzen von um 1900. An den Wänden finden sich neben Feuerwehräxten, Strahlrohren, Löscheimern und anderen alten Einsatzmitteln auch zahlreiche Uniformen und eine veritable Helmsammlung. "Viele der Exponate sind immer noch funktionstüchtig, wie Stockspritzen, die Karrenspritze oder die Landfahrspritze", so Harald Hömstreit vom Feuerwehrmuseum.
Lichtspielkino der Feuerwehr
Im Obergeschoß wird es „cineastisch“. Die Feuerwehr St. Leonhard betrieb bis in die 1950er-Jahre ein Lichtspielkino zur Finanzierung von Ausrüstung. So sind originale Klappsessel, Filmplakate, Eintrittskarten, Programme und Vorführapparate erhalten. Auch Theater wurde gespielt: erhalten sind Plakate und Lampions. Daneben finden sich historische Feuerlöscher, eine Rauchhaube, Schutzmasken, erste Atemluftgeräte, Pumpen und Tragkraftspritzen.
"Der Gang durch das Museum ist eine Tour durch die Geschichte der Feuerwehr. Übersichtlich aufbereitet, spannend und informativ. Und begleitet von Anekdoten, die sich aus den ab 1872 erhaltenen Protokollbüchern bzw. mündlich überliefert erhalten haben", erklärt Hömstreit.
150 Jahre altes Gebäude
Nach der Nutzung als Depot für die Feuerwehr und später Rettung wurde das alte Gebäude mit viel Engagement neue Bogentore und Fenster eingesetzt, das Obergeschoß neu ausgebaut, neu gedeckt und auch der Schlauchturm renoviert. Die Kameraden sammelten und restaurierten viel „altes Klumpert“, welches heute die Evolution der Feuerwehrtechnik durch die Jahre unser 150jähriges Bestehen nachvollziehen lässt. Seit 2016 ist der ehemalige Kommandant Engelbert Handl der Kustos des Museums, oder besser „Sachbearbeiter Feuerwehrgeschichte“, wie es korrekt heißt. Wir haben die besten Urlaubseinsendungen für Sie auf einen Blick. Und zwar in der nächsten Ausgabe der BezirksBlätter Melk.
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